Ein flinker Pfadfinder auf allen vieren
Skoda bietet als neue Variante des Karoq den Scout an. Er soll Kunden ansprechen, die auf eine etwas abenteuerlichere Erscheinung Wert legen. Sowohl die Benzin- als auch die Dieselversion des kompakten SUV sind allradgetrieben.
Die tschechische Marke Skoda, seit April 1991 unter den Fittichen des VW-Konzerns, kann seit einigen Jahren von sehr guten Verkaufsergebnissen berichten. Mit einem Marktanteil von 5,7 Prozent gilt Skoda hierzulande als beste Importmarke, vor Renault und Seat. Die knapp 200 000 verkauften Modelle im vergangenen Jahr bedeuten Platz sieben in der Rangfolge neu zugelassener Wagen. Auf den Plätzen eins bis sechs standen Volkswagen, Mercedes-Benz, BMW, Audi, Ford und Opel.
Einen entscheidenden Anteil am Erfolg von Skoda haben die SUVs. Mittlerweile ist jeder fünfte in Deutschland neu zugelassene Skoda ein Karoq oder Kodiaq – Tendenz steigend. Beide Modelle sind seit 2017 im Handel. Deshalb sind die Händler froh, dass sie weitere Versionen anbieten können.
Großes Interesse dürfte der Karoq Scout wecken, der stets mit Allradantrieb kombiniert wird. Gemäßigt stilvoll ist der Abenteuerdress des Pfadfinders. Mit seiner Kunststoff-Radhausverkleidung, angedeutetem Unterfahrschutz vorne und hinten sowie 18-Zoll-Rädern vermittelt er einen Hauch Abenteuerlust. Chromfarbenen Zierrat gibt es an Außenspiegeln, Seitenfenstern und Dachreling. Die hinteren Seitenfenster sind ebenso wie die Heckscheibe dunkel getönt. Unter anderem möbeln Sitzbezüge mit schwarz-braunen Kontrastnähten und diverse Scout-Schriftzüge den Innenraum ein wenig auf.
Zur Auswahl stehen ein 1,5-Liter-Benzinmotor und ein 2,0-Liter-Dieseltriebwerk mit jeweils 150 PS/110 kW Leistung. Beide erfüllen die Abgasnorm Euro 6d-temp. Der Benziner ist grundsätzlich mit einem Siebenstufen-Doppelkupplungsgetriebe
(DSG) kombiniert, beim Diesel kann man zwischen Sechsgangschaltung und DSG wählen.
Unsere Testfahrten mit dem durchaus hörbaren 2,0-Liter-Diesel samt DSG verliefen komfortabel, wenngleich der Karoq Scout damit das letzte Quäntchen Durchzugsfreude vermissen ließ. Solcherart ausgerüstet, fließen laut Werk 5,5 Liter Kraftstoff durch die Leitungen, was einem CO2-Ausstoß von 144 Gramm pro Kilometer entspricht.
Das Fahrwerk ist ausgewogen abgestimmt, nur bei Bodenunebenheiten wie tief sitzenden Kanaldeckeln oder Schlaglöchern spüren die Insassen deutliche Stöße.
Auf den fünf Plätzen genießen vier Personen eine gute Bein- und Kopffreiheit. Beim mittleren Sitz im Fond thront man ein bisschen wie auf einem Hocker; abgesehen davon ist die dortige Kopfstütze für Erwachsene zu kurz. Wie bei Skoda üblich ist der Kofferraum großzügig bemessen. Unter die Abdeckung passen 521 Liter, bei umgeklappten Rücklehnen steigt das Volumen auf 1630 Liter.
Über die 68 Zentimeter hohe Ladekante lässt sich das Gepäck bandscheibenfreundlich einschieben. Allerdings schränkt die recht hohe Stufe der zusammengelegten Sitze im Fond den Ladekomfort ein. Wer zum Sitzsystem Varioflex greift (Aufpreis 390 Euro), kann bei den hinteren Plätzen nicht nur die Lehnen verstellen, sondern auch das äußere Gestühl einzeln verschieben und den Mittelplatz nach vorne falten.
Der Einstiegspreis des Karoq Scout beträgt 33 640 Euro für den Benziner, für den handgeschalteten Diesel werden 34 840 Euro fällig. Das DSG kostet 1800 Euro Aufpreis.
Beim Blick in die nähere Zukunft weist Frank Jürgens, Sprecher der Geschäftsführung von Skoda Deutschland, auf den Stellenwert der SUV-Riege innerhalb der Skoda-Strategie hin: „Wir halten SUV-Modelle für eine sehr wichtige Karosserieform, sei es in der Kombination mit Diesel oder auch mit Elektroantrieb.“
Deshalb wird neben Karoq und Kodiaq im kommenden Sommer die Palette nach unten vervollständigt. Dann tritt der 4,24 Meter lange Kamiq auf die Bühne, der kürzlich auf dem Genfer Autosalon seine Premiere feierte. Der SUV-Boom dauert offensichtlich an, auch bei den Tschechen.