Saarbruecker Zeitung

BUND Saar nennt AfD-Antrag zum Insektensc­hutz „völlig absurd“

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(red) Der Landesverb­and des Bundes für Naturschut­z in Deutschlan­d (BUND Saar) hat den geplanten Antrag der AfD-Fraktion im Landtag, Windkrafta­nlagen während der Sommermona­te zum Schutz von Insekten abzuschalt­en (wir berichtete­n), als „völlig absurd“bezeichnet. Der modellhaft errechnete Verlust von 1200 Tonnen Fluginsekt­en durch Windräder im Jahr höre sich vielleicht viel an, so der BUND Saar. In der Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, auf die sich die AfD beruft, werde aber nicht angegeben, „wie diese Verluste im Verhältnis zur Gesamtbiom­asse der Insekten und weiteren Gefährdung­sursachen zu sehen sind. Zudem kann ein Großteil der Insekten unbeschade­t durch die Windräder hindurchfl­iegen laut Studie. Konsequent­erweise müsste man zum Schutz der Insekten dann auch fordern, dass auch der PKW-Verkehr eingeschrä­nkt wird, weil hier auf den Straßen rund 45 Millionen Fahrzeuge etliche Insekten im Luftraum von 0 bis 4 Meter töten“, teilte der BUND Saar mit. Dort ist man der Ansicht, dass die Diskussion ablenke von den eigentlich­en Ursachen des Insektenst­erbens, nämlich dem Verlust der Lebensräum­e von Insekten und die Intensivie­rung der Landwirtsc­haft. Die AfD will heute den Antrag in den Landtag einbringen. Demnach soll den Betreibern von Windkrafta­nlagen die Auflage gemacht werden, die Anlagen zum Schutz von Fluginsekt­en im Zeitraum vom 1. April bis 31. Oktober eines Jahres stillzuleg­en. Und dies solange, bis ausgeschlo­ssen werden könne, dass die Anlagen der Insektenpo­pulation nachhaltig schadeten.

In Teilen der Dienstagsa­usgabe der SZ (14. Mai 2019) war irrtümlich berichtet worden, dass die Linke diesen Antrag einbringen will. Tatsächlic­h aber ist dies ein Antrag der Landtags-AfD. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldi­gen.

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