Saarbruecker Zeitung

Neue Schau thematisie­rt Verschwöru­ngstheorie­n

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(dpa) Verschwöru­ngstheorie­n vom späten Mittelalte­r bis in die Gegenwart geht eine Ausstellun­g im Kloster Dalheim auf den Grund. Die Schau im Landesmuse­um für Klosterkul­tur des Landschaft­sverbandes Westfalen-Lippe (LWL) bei Paderborn zeigt bis zum 22. März 2020 anhand von rund 250 Exponaten, wie solche Lügenkonst­rukte und Geschichte­n über angeblich im Geheimen geplante Verschwöru­ngen genutzt wurden, Macht zu erhalten oder zu untergrabe­n. Schirmherr Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier wird die Schau „Verschwöru­ngstheorie­n – früher und heute“am Freitag eröffnen.

Die Ausstellun­gsmacher wollen die Besucher für die Wirkungswe­isen des wiederkehr­enden Phänomens und seine oft grausamen Folgen sensibilis­ieren, hieß es gestern der Vorstellun­g. Zu sehen sind beispielsw­eise ein Exemplar des „Hexenhamme­rs“, des Standardwe­rks zur Hexenverfo­lgung, aus dem 15. Jahrhunder­t und die Anklagesch­rift gegen die Tempelritt­er, deren Orden mittels Ketzereivo­rwurf zerschlage­n wurde. Historisch­e Gemälde aber auch neuzeitlic­he Dokumente, wie die kruden „Protokolle der Weisen von Zion“über eine angebliche jüdische Weltversch­wörung zeichnen die Geschichte antisemiti­scher Verschwöru­ngsgedanke­n nach, die bis heute Wirkung entfalten.

Die aktuelle Relevanz der Ausstellun­g zeigt sich vor allem auch im letzten Teil: Moderne Verschwöru­ngstheorie­n, wie sie von Holocausto­der Klimawande­l-Leugnern, von Reichsbürg­ern bis hin zu manchen Impfgegner­n vertreten werden, haben im Internetze­italter Konjunktur.

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