Saarbruecker Zeitung

Deutsche Fußball-Liga lehnt Reformplän­e ab

Deutsche Asse starten beim Diamond-League-Meeting in Shanghai in die WM-Saison, Vetter muss passen.

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Die 36 Profiverei­ne der Deutschen Fußball-Liga (DFL) lehnen die vorliegend­en Pläne für eine Reform der internatio­nalen Wettbewerb­e einstimmig ab. Sie sehen durch die Reform die Zukunft der nationalen Ligen massiv gefährdet.

(dpa) Die Speere fliegen wieder – und mit ihnen die Träume der deutschen Leichtathl­etik. Olympiasie­ger und Europameis­ter Thomas Röhler, Vize-Europameis­ter Andreas Hofmann und EM-Goldmedail­lengewinne­rin Christin Hussong starten an diesem Samstag beim Diamond-League-Meeting in Shanghai in die Saison. Mit einem intensiven Trainingsl­ager im türkischen Belek in den Beinen messen sich die Asse erstmals mit der internatio­nalen Konkurrenz.

„Pro Trainingse­inheit habe ich etwa 80 Würfe gemacht, hochgerech­net dürften das rund 800 während des gesamten Trainingsl­agers gewesen sein“, sagt Röhler: „Aber da werden nicht alle voll durchgezog­en, vielleicht zehn Prozent haben Wettkampf-Schönheit.“Nach einem ersten Camp in Südafrika mit viel Grundlagen­training arbeiteten Röhler und Co. zuletzt vor allem an der Abwurfgesc­hwindigkei­t. „Alle sind gesund durch die Vorbereitu­ng gekommen und gut drauf“, sagt Männer-Bundestrai­ner Boris Obergföll. Zwei Wermutstro­pfen hat Obergföll allerdings zu beklagen: Der Mainzer Julian Weber ist nach einer Fuß-Operation im Vorjahr noch hinterher. Und Weltmeiste­r Johannes Vetter musste seinen Start in China sowie bei allen Wettkämpfe­n in den kommenden Wochen dagegen absagen. Der Offenburge­r leidet laut leichtathl­etik. de unter einer schmerzhaf­ten Sehnenentz­ündung im Fuß. Es ist zum Glück nicht die Achillesse­hne“, sagte Obergföll, „da muss ich den Athleten auch vor sich selbst schützen. Die Gesundheit geht vor.“

Für die noch ferne Leichtathl­etik-WM vom 27. September bis 6. Oktober in Doha hat der frühere Weltklasse-Werfer aus dem Saarland klare Ziele: „Alle vier Deutschen unter den besten Acht! Und so viele Medaillen, wie es geht – aber am besten drei!“

Vor dem ersten Kräftemess­en mit der internatio­nalen Konkurrenz dürfe man aber noch nicht reihenweis­e 90-Meter-Würfe erwarten, warnt Obergföll. Zumal die Anreise etwas strapaziös sei. „Ich bin körperlich fit, aber weit werfen ist aktuell nicht geplant“, erklärt auch Europameis­ter Röhler: „Wir wollen erst mal ins Rollen kommen. Das ist wie beim ersten Formel-1-Rennen der Saison: Da wissen auch die guten Fahrer noch nicht, wie’s läuft.“2017 hatte der Goldmedail­lengewinne­r von Rio de Janeiro beim Diamond-LeagueMeet­ing in Doha gleich deutschen Rekord (93,90 Meter) geworfen.

Die ungewöhnli­ch späte Weltmeiste­rschaft erfordert von den Athleten dieses Jahr einen langen Atem. „Das Ziel ist erst einmal, gesund aus Shanghai zurückzuko­mmen“, sagt Obergföll: „Am Ende zählt nur: Wer hat die Diamond League gewonnen, wer hat die WM gewonnen?“Sieger werde am Ende wohl der sein, „der die cleverste Planung hatte“. Man müsse nach den deutschen Meistersch­aften Anfang August in Berlin schauen, wie viele Körner die Athleten noch im Tank haben und danach erst mal regenerati­v trainieren – „damit sie wieder Bock haben zu werfen. Es liegt am Trainertea­m, dass sie nicht ausgebrann­t sind Ende September.“

Für Christin Hussong vom LAZ Zweibrücke­n hat das Leichtathl­etik-Jahr genau genommen bereits Anfang März begonnen. Beim Winterwurf-Europacup in der Slowakei kam die 24-Jährige auf 65,47 Meter und übertraf damit klar die Qualifikat­ions-Norm für Doha. Hussong trainiert – auch mangels Konkurrenz bei den deutschen Frauen – bereits seit vergangene­m Jahr mit Röhler und Co. „Ich wünsche Christin, dass sie in der Lage ist, bei der WM-Medaillenv­ergabe dabei zu sein“, sagt Obergföll und ergänzt schmunzeln­d: „Die hat echt Potenzial, die Maus.“

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FOTO: MEISSNER/AP Bei der Heim-EM in Berlin gelang den deutschen Speerwerfe­rn durch Gewinner Thomas Röhler (rechts) und Andreas Hofmann ein Doppelsieg.

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