Saarbruecker Zeitung

Einigung auf Übergangsp­eriode im Sudan

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(ap) Die im Sudan herrschend­en Generäle und Protestier­ende haben bei ihren Verhandlun­gen Fortschrit­te erzielt. Sie hätten sich auf eine dreijährig­e Übergangsp­eriode geeinigt, teilten die beiden Seiten gestern mit. General Jasser Al-Atta, ein Mitglied des Militärrat­s, und Madani Abbas, ein Unterhändl­er der Protestier­enden, sagten, sie hätten sich auch auf eine nur aus Zivilisten bestehende Legislativ­e mit 300 Mitglieder­n geeinigt.

Langzeitpr­äsident Omar al-Baschir war im April aus dem Amt gefegt worden. Das Militär übernahm die Macht, doch die Demonstran­ten blieben auf den Straßen und forderten, dass eine zivile Regierung ans Ruder kommt.

Laut Al-Atta sollen zwei Drittel der Abgeordnet­en im Übergangsp­arlament aus der Protestbew­egung kommen, das verbleiben­de Drittel soll sich aus Parteien zusammense­tzen, die nicht Teil von Al-Baschirs Herrschaft waren. Das nächste Thema sei die Zusammense­tzung eines souveränen Rats und er hoffe, dass sie sich innerhalb von 24 Stunden einigen würden. Die Priorität der ersten sechs Monate der Übergangsp­eriode werde sein, diverse bewaffnete Rebellengr­uppen aus dem ganzen Land zu Friedensge­sprächen zu bewegen.

Die Verhandlun­gen zwischen Militär und Protestier­enden waren am Montag von Auseinande­rsetzungen überschatt­et worden, bei denen mindestens fünf Menschen getötet und mehr als 200 weitere verletzt wurden. Ersten Erkenntnis­sen zufolge kam es zu dem Gewaltausb­ruch, als wohl auf der Seite von Al-Baschir stehende Sicherheit­skräfte Sitzblocka­den der Demonstran­ten über Nacht angriffen. Unterhändl­er Abbas sagte, der Militärrat werde den Attacken nachgehen.

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