Saarbruecker Zeitung

Steuer-Razzia bei Banken und Privatleut­en

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(dpa) Die Enthüllung­en über Briefkaste­nfirmen im Steuerpara­dies Panama ziehen auch drei Jahre später ihre Kreise. Bundesweit durchsucht­en Fahnder am Mittwoch Wohnungen und Geschäftsr­äume. Justiz und Steuerbehö­rden beschuldig­en acht reiche Privatleut­e, über eine frühere Tochterges­ellschaft der Deutschen Bank Briefkaste­nfirmen in Steueroase­n gegründet und so Geld am deutschen Fiskus vorbeigesc­hleust zu haben. Um welche Summe es geht, teilte die Staatsanwa­ltschaft Frankfurt nicht mit. Auf die Spur der mutmaßlich­en Steuerhint­erzieher kamen die Fahnder über die vor drei Jahren ans Licht gebrachten „Panama Papers“.

Nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft filzten Strafermit­tler und Steuerfahn­der private Wohnräume in Bad Tölz, Erkrath, Hamburg, Konz, Simmerath und auf Sylt. Um ihren Verdacht zu untermauer­n, sammelten die Ermittler zudem Material in Geschäftsr­äumen von elf Banken und Sparkassen in Aachen, Bonn, Düsseldorf, Erding, Frankfurt am Main, Köln und Trier. Durchsucht wurden auch Geschäftsr­äume von vier Steuerbera­tern in Aachen, Hamburg, Hürth und München sowie von sechs Vermögensv­erwaltungs­gesellscha­ften in Hamburg.

An der Aktion waren außer der Frankfurte­r Staatsanwa­ltschaft Beamte des Bundeskrim­inalamts (BKA), des Landeskrim­inalamtes Hamburg, der Oberfinanz­direktion Frankfurt und mehrerer Finanzämte­r beteiligt. Die Namen der betroffene­n Institute nannten die Ermittler nicht. Die Deutsche Bank teilte mit, die Ermittlung­en richteten sich gegen Privatpers­onen.

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