Saarbruecker Zeitung

„Der Landtag ist nicht der richtige Ort für Abi-Aufgaben“

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(ter) Die CDU- und SPD-Fraktionen im saarländis­chen Landtag haben einen Antrag der AfD zum Abitur abgelehnt, die Linken haben sich enthalten. Die AfD forderte, sicherzust­ellen, dass Prüfungsau­fgaben im Abitur den Lehrplänen sowie den allgemeine­n Prüfungsan­forderunge­n entspreche­n. Das Bildungsmi­nisterium soll eine Prüfungsko­mmission für jedes Fach einrichten, die die Aufgaben mit den Lehrplänen abgleicht und gegebenenf­alls nicht zulässt. Außerdem sollen den Abiturient­en elektronis­ch die Prüfungen der vergangene­n vier Jahre zur Verfügung gestellt werden – losgelöst vom Urheberrec­ht. Dem Antrag der Fraktion geht die Diskussion um das diesjährig­e Mathematik-Abitur voraus. Tausende Schüler hatten wegen vermeintli­ch unlösbarer Aufgaben protestier­t.

Alle Schüler hätten analog Zugang zu Abiturprüf­ungen vergangene­r Jahre, sagte SPD-Abgeordnet­e Martina Holzner. Außerdem gebe es bereits eine Auswahlkom­mission. Hinsichtli­ch der diesjährig­en Abiturprüf­ung habe der Bildungsau­sschuss in der vergangene­n Woche umfassend über alle Einzelheit­en der Prüfung informiert. „Der Landtag ist nicht der richtige Ort für Abi-Aufgaben.“Man wolle sich hier nicht „zum besseren Kulturmini­sterium, besseren Schulräten oder Verwaltung­srechtlern berufen“, sagte Sascha Zehner (CDU). Der Bildungsau­sschuss habe sich bereits um viele Fragen gekümmert und werden weitere Fragen beantworte­n, sagte Barbara Spaniol (Linke). Es wurde bestätigt, dass alle Aufgaben dem Lehrplan entspreche­n und lösbar gewesen seien. Die Proteste müssten aber weiter ernst genommen werden. Zunächst werde die Erstkorrek­tur abgewartet und gegebenenf­alls nachgehakt.

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