Griezmann soll mit Messi ein neues Traumduo bilden
Der französische Weltmeister verkündet seinen Abschied von Atlético Madrid. Er kostet 120 Millionen Euro. Der FC Barcelona gilt als Favorit.
(sid) Antoine Griezmann sitzt in einem schwarzen T-Shirt vor einer weißen Wand und sagt Dinge, die kein Fan von Atlético Madrid hören will. „Es waren fünf unglaubliche Jahre mit fantastischen Momenten“, beginnt er seine Abschiedsrede, der Blick verliert die Kamera. „Ich wollte mich bei allen für die Liebe bedanken“, fährt Griezmann fort.
Der Publikumsliebling mit dem begnadeten linken Fuß zieht weiter, der Transfer dürfte einer der größten des Sommers werden. Der 28-Jährige könnte künftig ein Traumduo mit Lionel Messi bilden, die fixe Ablöse für Griezmann soll zum 1. Juli von 200 auf 120 Millionen Euro sinken. Der FC Barcelona kann solche Summen stemmen und ist der Favorit auf den Transfercoup. Doch auch Paris St. Germain mit Trainer Thomas Tuchel mischt offenbar mit.
„Barça will Griezmann, aber auch PSG betritt die Bühne“, schrieb die spanische Zeitung El Mundo Deportivo am Mittwoch. Sogar der deutsche Rekordmeister Bayern München gilt immer wieder als möglicher Interessent, doch auf einen Wechsel in die Bundesliga deutet derzeit wenig hin.
Viel mehr dagegen, dass es in La Liga weitergeht. Bereits im Alter von 14 Jahren zog der Stürmer nach Spanien und feierte 2009 sein Profidebüt für Real Sociedad San Sebastian, bevor er 2014 für 30 Millionen Euro zu Atlético wechselte. Unter Trainer Diego Simeone entwickelte sich der 1,75 Meter große Techniker zum Superstar – und stieg in die Riege der Topverdiener auf.
Griezmann, der Weltmeister von 2018, der beste Spieler der Europameisterschaft 2016, war im vergangenen Jahr der bestbezahlte französische Sportler. Er kam auf ein Brutto-Gehalt von 33 Millionen Euro, zusammengesetzt aus Grundgehalt, Prämien und Werbeeinnahmen. Sein Einkommen wird der Franzose wohl weiter steigern.
Im vergangenen Jahr hatte er seinen Vertrag in Madrid noch mit reichlich Tam-Tam bis 2023 verlängert, jetzt sieht er seine Zukunft nicht mehr beim erneuten spanischen Vizemeister. „Ich brauche eine neue Herausforderung. Ich muss andere Dinge sehen“, sagt Griezmann, den sicher auch die Chance auf einen Triumph in der Königsklasse reizt. 2016 scheiterte er mit Atlético im Finale am Stadtrivalen Real Madrid.
Barcelona baggert schon länger an Griezmann, in diesem Sommer werden die Katalanen ihren Wunschspieler wohl bekommen. Nach dem Champions-League-Desaster gegen den FC Liverpool – Messi und Co. verspielten durch eine 0:4-Niederlage im Rückspiel noch den sicher geglaubten Finaleinzug (Hinspiel 3:0) – könnte der quirlige Angreifer mit den wuscheligen Haaren und dem Henriquatre-Bart ein neues, prägendes Gesicht in dem Starensemble werden.