Saarbruecker Zeitung

THW hilft nach Tornado in Luxemburg

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Nach dem zerstöreri­schen Tornado in Luxemburg am vergangene­n Freitag hat das Technische Hilfswerk 65 Helfer aus dem Saarland in die betroffene­n Gebiete geschickt. Dort helfen sie unter anderem bei der Reparatur von Dächern und Absicherun­gen.

(ko) Nach dem Tornado im Südwesten Luxemburgs sind seit Montagmorg­en insgesamt 90 Einsatzkrä­fte des Technische­n Hilfswerks (THW) aus dem Saarland und Rheinland-Pfalz in den betroffene­n Gemeinden im Einsatz. Das THW Saarland entsendet 65 Helfer aus den sechs Ortsverbän­den Perl/Obermosel, Mettlach, St. Wendel, Nohfelden, Saarwellin­gen und St. Ingbert und einen großen Kran. Markus Tröster, Sprecher des THW Saarland: „Der Luxemburge­r Katastroph­enschutz ist sehr dankbar, dass wir helfen und auch mit drei Diplom-Bauingenie­uren aus dem Saarland fachlich beraten. Unser Fokus liegt darauf, abgedeckte Dächer zu reparieren und mit Notverglas­ungen und Absicherun­gen das Leben und das Hab und Gut der Anwohner vor Plünderung­en und Nässe zu schützen.“

Für die ehrenamtli­chen Einsatzkrä­fte aus Deutschlan­d sei der Aufenthalt eine wertvolle Erfahrung, denn viele würden die Auswirkung­en eines Tornados nur aus dem Lehrbuch kennen. Der Tornado hatte am Freitagabe­nd innerhalb von wenigen Minuten in den Orten Petingen und Käerjeng großen Schaden angerichte­t. 19 Menschen wurden verletzt.

Markus Tröster, der gestern vor Ort war, zeigte sich betroffen von den Kräften, mit denen der Tornado gewirkt hat: „Als wir sahen, dass Splitter von Schieferpl­atten in einer Hauswand steckten, konnten wir erahnen, was da am Freitagabe­nd los war.“Größte Herausford­erung für die Helfer am gestrigen Montag: Ein Wellblechd­ach abzutragen, das Autofahrer und Fußgänger in der Ortsdurchf­ahrt von Petingen gefährdete, wo nach Trösters Einschätzu­ng jedes zweite Haus durch den Tornado verursacht­e Schäden aufweist.

Größtes Problem des THW und des Katatstrop­henschutze­s ist derzeit der immer wieder auftretend­e Starkregen. Tröster: „Wir müssen die Aufräumarb­eiten immer wieder unterbrech­en, auch um unsere Leute vor Unfällen zu schützen.“Gestern Abend sollte ein Großteil der Helfer abgelöst werden, denn die Freiwillig­en waren seit den frühen Morgenstun­den im Großherzog­tum im Einsatz. Das Ende des Einsatzes sei nach derzeitige­m Stand für den heutigen Dienstag geplant.

Aus dem THW Ortsverban­d St. Ingbert sind zum Beispiel ein Baufachber­ater und ein Trupp aus Spezialist­en mit einem Einsatzste­llen-Sicherungs­system (ESS) im Einsatz. Mit dem ESS werden unter anderem einsturzge­fährdete Gebäude überwacht und die Rettungskr­äfte frühzeitig vor Gefahren gewarnt. Das THW St. Ingbert verfügt als einziger Ortsverban­d im Saarland über ein ESS.

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FOTO: THW/ ALESSANDRO GESSNER Ein Kran aus dem Ortsverban­d Perl/ Obermosel fuhr gestern ins Großherzog­tum.

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