1. FC Saarbrücken droht der nächste Umzug
Die zweite Runde im DFB-Pokal findet Ende Oktober unter der Woche abends statt. Je nach Gegner ist das in Völklingen kaum möglich.
Nach dem Sieg des 1. FC Saarbrücken im DFB-Pokal über Jahn Regensburg droht dem Klub ein Ortswechsel. Die Spiele der 2. Runde finden Ende Oktober abends statt – und das Stadion in Völklingen hat ein schwaches Flutlicht.
„Gegen Saarbrücken kann man mal verlieren“, sangen 5000 Fans aus vollen Kehlen. Die Stimmung beim Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken war schon lange nicht mehr so ausgelassen wie am Sonntagnachmittag nach dem 3:2 (0:0)-Erfolg in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den Zweitligisten Jahn Regensburg. Doch die Stimmung könnte sich schnell wieder ändern, wenn am kommenden Sonntag um 18 Uhr die zweite Runde ausgelost wird.
Der große Wunsch von FCS-Kapitän Manuel Zeitz, jetzt gegen den Bundesligisten SC Freiburg mit dem Ex-Saarbrücker Mike Frantz antreten zu wollen, ist sportlich und menschlich eine schöne Idee. Die Verantwortlichen stellt das Erreichen der zweiten Runde allerdings vor größere organisatorische Probleme. Die Spiele finden laut Rahmenterminplan am Dienstag und Mittwoch, 29. und 30. Oktober, statt. Würde die Kapazität des Völklinger Hermann-Neuberger-Stadions mit 6800 Plätzen bei Gegnern wie Freiburg eventuell sogar ausreichen, gilt das für das Flutlicht nicht – zumal Ende Oktober die Uhr bereits auf Winterzeit umgestellt ist.
„Wir kennen die infrastrukturellen Gegebenheiten in Völklingen“, sagt FCS-Geschäftsführer David Fischer: „Die Frage ist, ob man das Flutlicht beispielsweise ertüchtigt oder ob ein Ortswechsel wirtschaftlich sinnvoller wäre.“Heißt: Je nach Attraktivität des Gegners wird der FCS umziehen, vielleicht sogar umziehen müssen. Die Stadien in Elversberg und in Homburg wären Optionen, vielleicht auch Pirmasens. Durch das Weiterkommen des 1. FC Kaiserslautern ist es der Betzenberg nicht. „Die kommen auch in den Amateurtopf“, sagt FCS-Geschäftsführer Fischer: „Zwei Spiele in einem Stadion innerhalb von zwei Tagen sind eher unmöglich.“Die Mannschaften im Amateurtopf spielen auf jeden Fall zuhause gegen einen Erst- oder Zweitligisten.
Den FCS-Profis dürfte das alles vorerst noch ziemlich egal sein. Sie freuen sich ausgelassen über den Pokal-Coup, zumal ein Klassenunterschied über die gesamte Spielzeit nicht zu erkennen war – schon gar keiner von zwei Ligen. „Dazu gehört natürlich auch das Glück, das wir in der ein oder anderen Situation sicher hatten. Dazu braucht man eine herausragende Leistung aller 14 eingesetzten Spieler. Und dazu gehört auch die Unterstützung der Zuschauer“, fasste der stolze und zufriedene FCS-Trainer Dirk Lottner die Komponenten der Pokal-Überraschung zusammen.
Dass Gillian Jurcher wegen seiner beiden Tore und der wechselhaften Vorgeschichte im Sommer besonders gefeiert wurde, taten ihm und dem Umfeld gut. Aber auch die stehenden Ovationen für Fanol Perdedaj bei dessen Auswechslung in der 84. Minute waren hochverdient. Perdedaj saß später mit einem dicken Verband um den Oberschenkel im Vip-Raum, gab aber für das Liga-Spiel an diesem Mittwoch gegen den FSV Frankfurt (18 Uhr, Völklingen) leichte Entwarnung: „Es war nur ein Krampf, alles okay.“Somit hatte der Pokal-Erfolg noch nicht einmal einen Wermutstropfen – außer dass der FCS zur zweiten Runde womöglich einmal mehr seine Heimstätte verlassen muss.
„Die Frage ist, ob man das Flutlicht ertüchtigt oder ob ein Ortswechsel wirtschaftlich sinnvoller wäre.“David Fischer Geschäftsführer des FCS