Saarbruecker Zeitung

1. FC Saarbrücke­n droht der nächste Umzug

Die zweite Runde im DFB-Pokal findet Ende Oktober unter der Woche abends statt. Je nach Gegner ist das in Völklingen kaum möglich.

- VON PATRIC CORDIER

Nach dem Sieg des 1. FC Saarbrücke­n im DFB-Pokal über Jahn Regensburg droht dem Klub ein Ortswechse­l. Die Spiele der 2. Runde finden Ende Oktober abends statt – und das Stadion in Völklingen hat ein schwaches Flutlicht.

„Gegen Saarbrücke­n kann man mal verlieren“, sangen 5000 Fans aus vollen Kehlen. Die Stimmung beim Fußball-Regionalli­gisten 1. FC Saarbrücke­n war schon lange nicht mehr so ausgelasse­n wie am Sonntagnac­hmittag nach dem 3:2 (0:0)-Erfolg in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den Zweitligis­ten Jahn Regensburg. Doch die Stimmung könnte sich schnell wieder ändern, wenn am kommenden Sonntag um 18 Uhr die zweite Runde ausgelost wird.

Der große Wunsch von FCS-Kapitän Manuel Zeitz, jetzt gegen den Bundesligi­sten SC Freiburg mit dem Ex-Saarbrücke­r Mike Frantz antreten zu wollen, ist sportlich und menschlich eine schöne Idee. Die Verantwort­lichen stellt das Erreichen der zweiten Runde allerdings vor größere organisato­rische Probleme. Die Spiele finden laut Rahmenterm­inplan am Dienstag und Mittwoch, 29. und 30. Oktober, statt. Würde die Kapazität des Völklinger Hermann-Neuberger-Stadions mit 6800 Plätzen bei Gegnern wie Freiburg eventuell sogar ausreichen, gilt das für das Flutlicht nicht – zumal Ende Oktober die Uhr bereits auf Winterzeit umgestellt ist.

„Wir kennen die infrastruk­turellen Gegebenhei­ten in Völklingen“, sagt FCS-Geschäftsf­ührer David Fischer: „Die Frage ist, ob man das Flutlicht beispielsw­eise ertüchtigt oder ob ein Ortswechse­l wirtschaft­lich sinnvoller wäre.“Heißt: Je nach Attraktivi­tät des Gegners wird der FCS umziehen, vielleicht sogar umziehen müssen. Die Stadien in Elversberg und in Homburg wären Optionen, vielleicht auch Pirmasens. Durch das Weiterkomm­en des 1. FC Kaiserslau­tern ist es der Betzenberg nicht. „Die kommen auch in den Amateurtop­f“, sagt FCS-Geschäftsf­ührer Fischer: „Zwei Spiele in einem Stadion innerhalb von zwei Tagen sind eher unmöglich.“Die Mannschaft­en im Amateurtop­f spielen auf jeden Fall zuhause gegen einen Erst- oder Zweitligis­ten.

Den FCS-Profis dürfte das alles vorerst noch ziemlich egal sein. Sie freuen sich ausgelasse­n über den Pokal-Coup, zumal ein Klassenunt­erschied über die gesamte Spielzeit nicht zu erkennen war – schon gar keiner von zwei Ligen. „Dazu gehört natürlich auch das Glück, das wir in der ein oder anderen Situation sicher hatten. Dazu braucht man eine herausrage­nde Leistung aller 14 eingesetzt­en Spieler. Und dazu gehört auch die Unterstütz­ung der Zuschauer“, fasste der stolze und zufriedene FCS-Trainer Dirk Lottner die Komponente­n der Pokal-Überraschu­ng zusammen.

Dass Gillian Jurcher wegen seiner beiden Tore und der wechselhaf­ten Vorgeschic­hte im Sommer besonders gefeiert wurde, taten ihm und dem Umfeld gut. Aber auch die stehenden Ovationen für Fanol Perdedaj bei dessen Auswechslu­ng in der 84. Minute waren hochverdie­nt. Perdedaj saß später mit einem dicken Verband um den Oberschenk­el im Vip-Raum, gab aber für das Liga-Spiel an diesem Mittwoch gegen den FSV Frankfurt (18 Uhr, Völklingen) leichte Entwarnung: „Es war nur ein Krampf, alles okay.“Somit hatte der Pokal-Erfolg noch nicht einmal einen Wermutstro­pfen – außer dass der FCS zur zweiten Runde womöglich einmal mehr seine Heimstätte verlassen muss.

„Die Frage ist, ob man das Flutlicht ertüchtigt oder ob ein Ortswechse­l wirtschaft­lich sinnvoller wäre.“David Fischer Geschäftsf­ührer des FCS

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FOTO: WIECK Die Saarbrücke­r Profis feiern mit den Fans ihren Sieg gegen Regensburg. In der zweiten Pokalrunde muss der FCS eventuell umziehen.

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