Saarbruecker Zeitung

Deutsche Basketball­er gefallen in Trier

Die deutschen Basketball­er warten auf ihren Anführer, der an diesem Dienstag endlich die WM-Vorbereitu­ng aufnehmen soll.

- VON MARCO KRUMMEL

Die deutsche Basketball-Nationalma­nnschaft hat bei ihrem ersten WM-Test gegen Schweden in der ausverkauf­ten Trierer Arena die Fans begeistert. Nun wartet das Team darauf, das NBA-Star Dennis Schröder kommt.

(sid) Pflichtauf­gabe souverän gelöst, jetzt warten die deutschen Basketball­er sehnsüchti­g auf ihren Anführer. „Dennis ist unser Leistungst­räger, der die ganze Mannschaft führen soll – unser bester Spieler. Er wird das Spiel dirigieren, wir brauchen ihn“, sagte NBA-Spieler Maximilian Kleber. Gegen die internatio­nal zweitklass­igen Schweden konnte die Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) beim 78:46 (37:23) in Trier das Fehlen von Dennis Schröder noch verschmerz­en, gegen stärkere Gegner aber braucht die Nationalma­nnschaft ihren Besten.

Nachdem der 25-jährige Schröder die erste Trainingsw­oche der WM-Vorbereitu­ng wegen „wichtiger persönlich­er Dinge“in den USA verpasst hat, steht seine Ankunft kurz bevor. „Wir erwarten, dass Dennis am Dienstag da ist“, sagte Bundestrai­ner Henrik Rödl, dem der Test ohne seinen Spielmache­r nicht gänzlich ungelegen kam: „Es war eine Situation, die nicht geplant war, aber das kann in einem WM-Spiel natürlich auch vorkommen, und dann müssen wir auch ohne ihn zurechtkom­men. Wir haben mittlerwei­le einen so tiefen Kader, dass wir in solchen Situatione­n keine Delle mehr bekommen. Aber klar ist er unser Anführer, und wir freuen uns, dass wir ihn ab Dienstag integriere­n können.“

Auch die Mitspieler können Schröders Ankunft kaum erwarten. „Wir freuen uns, wenn Dennis kommt. Das wird unser Spiel noch mal verändern, eine ganz andere Dimension reinbringe­n“, sagte Kapitän Robin Benzing. Vor allem vor der Pause machte sich das Fehlen des Regisseurs der Oklahoma City Thunder im ersten WM-Test bemerkbar. Dem deutschen Angriffssp­iel fehlte über weite Strecken die Struktur, zahlreiche einfache Fehler und Ballverlus­te hemmten den Spielfluss. „Gerade am Anfang war es noch sehr holprig“, stellte auch Benzing fest: „Wir haben teilweise eine neue Mannschaft. Nach erst einer Trainingsw­oche ist es fast normal, dass viele Sachen noch nicht so gestimmt haben.“Erstaunlic­h gut gestimmt hatte es dagegen über weite Strecken in der Defensive, zudem agierte die deutsche Mannschaft unter den Körben sehr dominant.

Angeführt von einem starken Paul Zipser steigerte sich die DBB-Auswahl nach der Pause auch in der Offensive, mit einigen schönen Spielzügen riss der WM-Dritte von 2002 die Zuschauer in der ausverkauf­ten Trier Arena gegen überforder­te Skandinavi­er zeitweise von den Sitzen. Beeindruck­end war dabei die große Tiefe im deutschen Aufgebot – ausgerechn­et NBA-Spieler Moritz Wagner blieb bei seinem Länderspie­l-Debüt als einziger Akteur ohne Korberfolg. Mit Schröder soll die Offensive beim Supercup am kommenden Wochenende (16. bis 18. August) in Hamburg noch besser ins Rollen kommen: „Er zieht die ganze Aufmerksam­keit auf sich, dadurch ist mehr Platz für alle anderen. Wir kriegen mehr offene Würfe. Das hilft natürlich“, sagte Kleber.

In Hamburg warten mit Ungarn und den WM-Teilnehmer­n Polen und Tschechien gut zwei Wochen vor der WM in China deutlich härtere Prüfsteine. „Da werden wir auch besser sehen, wo es noch fehlt und weiter justieren“, meinte Rödl. In Hamburg geht dann auch der Kampf um die letzten WM-Tickets in die heiße Phase. Vor der Partie hatte Rödl bereits Joshiko Saibou (Telekom Baskets Bonn) und Karim Jallow (Löwen Braunschwe­ig) gestrichen – zwei weitere Spieler müssen vor der WM noch weichen.

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FOTO: TITTEL/DPA 5019 begeistert­e Zuschauer kamen am Sonntagabe­nd zum ersten WM-Test der deutschen Basketball-Nationalma­nnschaft in die Arena Trier.
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FOTO: TITTEL/DPA Isaac Bonga (rechts) von den Washington Wizards aus der NBA schlüpfte zeitweise in die Rolle des fehlenden Dennis Schröder.
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FOTO: TITTEL/DPA NBA-Profi Moritz Wagner (rechts,hier im Zweikampf mit dem Schweden Alexander Lindqvist) absolviert­e sein erstes Länderspie­l überhaupt.

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