Deutsche Basketballer gefallen in Trier
Die deutschen Basketballer warten auf ihren Anführer, der an diesem Dienstag endlich die WM-Vorbereitung aufnehmen soll.
Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft hat bei ihrem ersten WM-Test gegen Schweden in der ausverkauften Trierer Arena die Fans begeistert. Nun wartet das Team darauf, das NBA-Star Dennis Schröder kommt.
(sid) Pflichtaufgabe souverän gelöst, jetzt warten die deutschen Basketballer sehnsüchtig auf ihren Anführer. „Dennis ist unser Leistungsträger, der die ganze Mannschaft führen soll – unser bester Spieler. Er wird das Spiel dirigieren, wir brauchen ihn“, sagte NBA-Spieler Maximilian Kleber. Gegen die international zweitklassigen Schweden konnte die Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) beim 78:46 (37:23) in Trier das Fehlen von Dennis Schröder noch verschmerzen, gegen stärkere Gegner aber braucht die Nationalmannschaft ihren Besten.
Nachdem der 25-jährige Schröder die erste Trainingswoche der WM-Vorbereitung wegen „wichtiger persönlicher Dinge“in den USA verpasst hat, steht seine Ankunft kurz bevor. „Wir erwarten, dass Dennis am Dienstag da ist“, sagte Bundestrainer Henrik Rödl, dem der Test ohne seinen Spielmacher nicht gänzlich ungelegen kam: „Es war eine Situation, die nicht geplant war, aber das kann in einem WM-Spiel natürlich auch vorkommen, und dann müssen wir auch ohne ihn zurechtkommen. Wir haben mittlerweile einen so tiefen Kader, dass wir in solchen Situationen keine Delle mehr bekommen. Aber klar ist er unser Anführer, und wir freuen uns, dass wir ihn ab Dienstag integrieren können.“
Auch die Mitspieler können Schröders Ankunft kaum erwarten. „Wir freuen uns, wenn Dennis kommt. Das wird unser Spiel noch mal verändern, eine ganz andere Dimension reinbringen“, sagte Kapitän Robin Benzing. Vor allem vor der Pause machte sich das Fehlen des Regisseurs der Oklahoma City Thunder im ersten WM-Test bemerkbar. Dem deutschen Angriffsspiel fehlte über weite Strecken die Struktur, zahlreiche einfache Fehler und Ballverluste hemmten den Spielfluss. „Gerade am Anfang war es noch sehr holprig“, stellte auch Benzing fest: „Wir haben teilweise eine neue Mannschaft. Nach erst einer Trainingswoche ist es fast normal, dass viele Sachen noch nicht so gestimmt haben.“Erstaunlich gut gestimmt hatte es dagegen über weite Strecken in der Defensive, zudem agierte die deutsche Mannschaft unter den Körben sehr dominant.
Angeführt von einem starken Paul Zipser steigerte sich die DBB-Auswahl nach der Pause auch in der Offensive, mit einigen schönen Spielzügen riss der WM-Dritte von 2002 die Zuschauer in der ausverkauften Trier Arena gegen überforderte Skandinavier zeitweise von den Sitzen. Beeindruckend war dabei die große Tiefe im deutschen Aufgebot – ausgerechnet NBA-Spieler Moritz Wagner blieb bei seinem Länderspiel-Debüt als einziger Akteur ohne Korberfolg. Mit Schröder soll die Offensive beim Supercup am kommenden Wochenende (16. bis 18. August) in Hamburg noch besser ins Rollen kommen: „Er zieht die ganze Aufmerksamkeit auf sich, dadurch ist mehr Platz für alle anderen. Wir kriegen mehr offene Würfe. Das hilft natürlich“, sagte Kleber.
In Hamburg warten mit Ungarn und den WM-Teilnehmern Polen und Tschechien gut zwei Wochen vor der WM in China deutlich härtere Prüfsteine. „Da werden wir auch besser sehen, wo es noch fehlt und weiter justieren“, meinte Rödl. In Hamburg geht dann auch der Kampf um die letzten WM-Tickets in die heiße Phase. Vor der Partie hatte Rödl bereits Joshiko Saibou (Telekom Baskets Bonn) und Karim Jallow (Löwen Braunschweig) gestrichen – zwei weitere Spieler müssen vor der WM noch weichen.