Saarbruecker Zeitung

Worauf es beim Motivation­sschreiben ankommt

Wer sich für ein Studienfac­h bewirbt, sollte seine persönlich­en Ziele und Wünsche nennen statt leere Floskeln zu verwenden.

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(dpa) Wie wichtig ein Motivation­sschreiben ist, sollten Studienbew­erber nicht unterschät­zen. „Wir haben mal einen Studierend­en zugelassen, der eigentlich nicht unsere Kriterien erfüllte, aber uns mit seinem Schreiben so überzeugt hat, dass er dann mit Auflagen bei uns studieren durfte“, erzählt Debora Weber-Wulff, Professori­n für Medieninfo­rmatik an der HTW Berlin.

Das Motivation­sschreiben gehört bei vielen Studiengän­gen zu den Bewerbungs­unterlagen dazu. Den Schwerpunk­t eines solchen Schreibens sollte jeder selbst wählen. „Die wichtigste Botschaft in einem Motivation­sschreiben lautet: Ich bin für den Studiengan­g qualifizie­rt“, findet Sebastian Horndasch, der die Bücher „Bachelor nach Plan“und „Master nach Plan“geschriebe­n hat. „Als Leser und Entscheide­r sollten wir uns ein Bild von dem Menschen machen können“, sagt Wulff.

Darüber hinaus empfiehlt es sich, auf die Hochschule und den Studienort einzugehen. Hier könne man ein paar Sätze dazu schreiben, was die Uni auszeichne­t: Forschung, Renommee, Werte oder ein spezielles Konzept, erklärt Hanne Bergen, Karrierebe­raterin aus Hamburg. Zudem sollten Interessen­ten einen individuel­len Bezug zum Studienfac­h herstellen: Eine kurze Begründung, warum man das Fach studieren will. Bewerbern, die ideenlos sind, empfiehlt die Karrierebe­raterin ein leeres Blatt zu nehmen und drei Fragen beantworte­n. „Warum ich? Warum der Studiengan­g? Warum diese Hochschule?“

Das Internet bietet eine Vielzahl von Vorlagen für solche Schreiben. Dabei gibt es auch Vorschläge für Formulieru­ngen. Davon sollten Bewerber die Finger lassen. „Das Wichtigste ist, dass solch ein Motivation­sschreiben nicht floskelhaf­t ist – es sollte genau das Gegenteil davon sein“, urteilt Bergen. Idealerwei­se hat die persönlich­e Stellungna­hme eine Länge von ein bis eineinhalb Seiten und ist in kurzen Sätzen verfasst. Zu sachlich sollte es aber nicht sein. Die Sprache darf ruhig emotional sein.

„Es lohnt sich definitiv, Zeit und Mühe zu investiere­n“, sagt Horndasch. Meist zählt das Schreiben zu einem Teil von Kriterien, die bei der Beurteilun­g einer Bewerbung eine Rolle spielen.

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FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA Ein Motivation­sschreiben für die Hochschul-Bewerbung braucht Zeit. Vorlagen aus dem Netz kommen bei Entscheide­rn nicht gut an.

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