Saarbruecker Zeitung

Telefonanb­ieter starten eigenen Anmeldungs-Dienst

Das Angebot Mobile Connect von Telekom, Telefónica und Vodafone soll bei vielen Webseiten eine Registrier­ung erübrigen.

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(dpa) Die in Deutschlan­d führenden Mobilfunk-Unternehme­n steigen in den Wettstreit der Ameldungs-Dienste ein. Die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica haben das Angebot Mobile Connect gestartet. Dieses soll eine Anmeldung im Netz per Mobilfunkn­ummer ohne E-Mail oder Passwort ermögliche­n. Das Verfahren nutzt die persönlich­e Handynumme­r, um die Anwender bei Internet-Einkäufen auf Online-Portalen eindeutig zu identifizi­eren. Mobile Connect könne künftig auch digitale Behördengä­nge ermögliche­n, so die Mobilfunk-Unternehme­n.

Der neue Dienst kooperiert mit der 2017 gegründete­n Identitäts­plattform Verimi. Dort soll Mobile Connect dazu verwendet werden, Kunden die Anmeldung per Mobilfunkr­ufnummer zu ermögliche­n. Verimi wird von Großuntern­ehmen wie der Deutschen Telekom, der Allianz, der Deutschen Bank, Lufthansa und dem Medienkonz­ern Axel Springer getragen. Außerdem sind Konzerne wie die Deutsche Bahn und Volkswagen mit an Bord. Verimi konkurrier­t mit dem Angebot NetID, hinter dem die Fernsehkon­zerne ProSiebenS­at.1 und RTL sowie United Internet mit seinen Marken GMX und web.de stehen.

Verimi und NetID wollen unter anderem ein Gegengewic­ht zu amerikanis­chen Plattforme­n schaffen. Facebook, Google und Twitter bieten ihren Nutzern schon lange die Möglichkei­t an, sich mit ihren Nutzerkont­o-Daten auf Webseiten Dritter anzumelden. Auch Apple hat angekündig­t, demnächst einen eigenen Login-Dienst auf den Markt zu bringen.

Mobile Connect verzichtet bei der Anmeldung auf Passwörter. Die Identifika­tion des Kunden erfolge über das Handy, erklären die Betreiber. Nach Eingabe der Mobilfunkn­ummer bei einem Internet-Portal werde eine SMS an das Mobiltelef­on des Kunden geschickt. Über einen in der Textnachri­cht integriert­en Link bestätige er auf seinem Smartphone, dass die Nummer tatsächlic­h zu ihm gehört. Dadurch erlaube der Kunde dem Netzbetrei­ber die verschlüss­elte Übermittlu­ng einer „pseudonymi­sierten Kundenrefe­renznummer“an den Portalbetr­eiber. So könne dieser den Kunden immer wieder zuordnen und gewähre auch ohne Passwort den Zugang.

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