Saarbruecker Zeitung

Schmerzerf­üllt zum Tor des Tages

Die SF Köllerbach haben das Heimspiel gegen Ex-Trainer Robin Vogtland gewonnen. Beim 1:0-Sieg gegen die Spvgg. Quierschie­d erzielte Jan Issa den Treffer. Dabei stand er Sekunden zuvor verletzung­sbedingt vor der Auswechslu­ng.

- VON HEIKO LEHMANN

Es läuft die 54. Minute im Topspiel der Fußball-Saarlandli­ga zwischen den SF Köllerbach und der Spvgg Quierschie­d. Köllerbach­s schneller Mittelfeld­spieler Jan Issa sprintet in hohem Tempo durch die Hälfte der Quierschie­der. Er kommt bei einem Zweikampf zu Fall. Schreiend und mit schmerzver­zerrtem Gesicht bleibt Issa liegen – und hält sich das Knie. Köllerbach­s Physiother­apeut flitzt zu ihm. Co-Trainer Puyan Teyfuri gibt Einwechsel­spieler Yacine Hedjilen das Signal, sich fertig zu machen. Plötzlich steht Issa wieder, geht ein paar Schritte und hebt den Daumen, dass es weitergehe­n kann. Es gibt Eckball für Köllerbach. Mohammad Basel bringt den Ball in die Mitte, Issa springt höher als alle Quierschie­der Abwehrspie­ler – und köpft die Kugel an Torhüter Benedikt Schmitt vorbei ins linke Eck. Abwehrspie­ler Steven Kuntz versucht, den Ball auf der Linie noch zu klären, lenkt das Ding aber ins Netz. Das Tor des Tages in Köllerbach, das den Sportfreun­den den glückliche­n 1:0-(1:0)-Sieg beschert. „Ich habe einen Schlag aufs Knie bekommen und habe den Schmerz beim Eckball immer noch gespürt. Ich bin einfach mit dem anderen Bein abgesprung­en. Es hat gereicht“, sagte Issa.

Vor knapp 350 Zuschauern im Köllerbach­er Stadion an der Burg schenkten sich beide Mannschaft­en von Beginn an nichts. Bei Dauerregen und rutschigem Kunstrasen ging es in den Zweikämpfe­n sehr deutlich zur Sache. Richtig spannend wurde es aber erst nach dem Führungstr­effer der Gastgeber.

Köllerbach­s Ex-Trainer Robin Vogtland, der seit dieser Saison das Kommando bei den Quierschie­dern hat, schickte seine Spieler bedingungs­los nach vorne. Die Gäste operierten dabei überwiegen­d mit langen Bällen auf den 1,88 Meter großen Patrick Nickels. Der 27-Jährige verlängert­e die Bälle mit dem Kopf – und damit hatte die Köllerbach­er Abwehr richtig Probleme.

Julian Fernsner kam so zum Beispiel zu einem 16-Meter-Schuss, den Köllerbach­s Torhüter Sascha Segarra-Gil über das Tor lenkte (79. Minute). Nach der nächsten Kopfball-Verlängeru­ng lief Fernsner sogar allein auf das Tor zu, scheiterte aber erneut am starken Segarra-Gil.

„In dieser Phase hatten wir Glück und einen guten Torhüter. Das gehört dazu. Wir hätten aber den Sack schon früher zumachen können“, sagte Köllerbach­s Trainer Florian Bohr. Issa stand in der 68. Minute gleich zweimal frei vor dem Quierschie­der Tor und scheiterte an Schlussman­n Schmitt.

In der letzten Minute wurde es dann noch einmal richtig dramatisch. Köllerbach­s Fabio Götzinger sah nach einem Handspiel 22 Meter vor dem eigenen Tor die Gelb-Rote Karte. Quierschie­ds Spielmache­r Lukas Mittermüll­er legte sich den Ball zum Freistoß zurecht. Er nahm drei Schritte Anlauf, es folgte ein Schlenzer mit dem linken Fuß über die Mauer – an den Innenpfost­en. Danach pfiff Schiedsric­hter Julian Marx die Partie ab.

„Wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt. Das war sehr glücklich für Köllerbach“, sagte Vogtland, der mit seiner Mannschaft am kommenden Freitag, 16. August, um 19 Uhr den SV Auersmache­r erwartet. Die SF Köllerbach sind bereits an diesem Mittwoch, 14. August, um 19 Uhr im Nachholspi­el beim SV Mettlach zu Gast und können mit einem Sieg auf den ersten Tabellenpl­atz springen. Am Samstag, 17. August, sind sie dann um 16 Uhr bei der FSG Ottweiler/Steinbach gefordert.

 ?? FOTO: HEIKO LEHMANN ?? Köllerbach­s Jan Issa (rechts) blickt nach vorne und spurtet los. Quierschie­ds Marius Schwartz schaut hinterher. Issa erzielte in der 54. Minute den 1:0-Siegtreffe­r, nachdem er kurz zuvor noch mit schmerzver­zerrtem Gesicht auf dem Boden gelegen hatte und fast ausgewechs­elt worden wäre.
FOTO: HEIKO LEHMANN Köllerbach­s Jan Issa (rechts) blickt nach vorne und spurtet los. Quierschie­ds Marius Schwartz schaut hinterher. Issa erzielte in der 54. Minute den 1:0-Siegtreffe­r, nachdem er kurz zuvor noch mit schmerzver­zerrtem Gesicht auf dem Boden gelegen hatte und fast ausgewechs­elt worden wäre.

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