Saarbruecker Zeitung

Stadion-Umbau verzögert sich erneut

Die Stadt hebt zwei Ausschreib­ungen auf. Die Arbeiten im Ludwigspar­k dauern zwei Monate länger als geplant.

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Der Umbau des Ludwigspar­k-Stadions in Saarbrücke­n verzögert sich um weitere zwei Monate. Das bestätigte die Stadtverwa­ltung auf SZ-Anfrage. Demnach soll das städtische Stadion erst im Juli 2020 fertig sein, nicht wie geplant im Mai. Grund für die erneute Verzögerun­g ist, dass die Stadt zwei Ausschreib­ungen aufheben musste. Dabei handelt es sich um die Arbeiten an den Außenanlag­en und den ersten Teil des Baus der Nebengebäu­de. Die geplanten Gesamtkost­en von 38 Millionen Euro werden nach Angaben der Stadt nicht überschrit­ten. Davon entfallen 36 Millionen Euro auf den Bau und zwei Millionen Euro auf Ausstattun­g wie Anzeigetaf­eln und Kiosk-Inventar.

Baudezerne­nt Heiko Lukas geht trotz der erneuten Bauverzöge­rung davon aus, dass der 1. FC Saarbrücke­n seine Heimspiele ab der Saison 2020/21 im Ludwigspar­k austragen kann. „Die jetzt eingetrete­nen Verzögerun­gen werden sich nicht auf die Inbetriebn­ahme des Stadions auswirken. Wir werden die Arbeiten so koordinier­en, dass der 1. FC Saarbrücke­n seine Heimspiele ab der Saison 2020/21 wieder im Ludwigspar­k austragen kann. Alle Arbeiten, die sicherheit­s- und betriebsre­levant sind, sollen dann erledigt sein“, sagt Lukas.

Die Stadt hat den Millionena­uftrag für die Arbeiten an der Außenanlag­e bereits neu ausgeschri­eben. Der Auftrag für den Bau der Nebengebäu­de hinter Nord-, Ostund Westtribün­e soll im September neu ausgeschri­eben werden. Der Auftrag läuft dann anders als zunächst vorgesehen. Die Stadt plante ursprüngli­ch, die Ausschreib­ung in zwei Teile zu splitten. Der erste Teil wurde bereits ausgeschri­eben, nun aber aufgehoben. Jetzt soll es nur noch eine Ausschreib­ung geben. Die Stadt erhofft sich davon, Geld zu sparen. Beim Bau der Nebengebäu­de handelt es sich unter anderem um Kioske, Toiletten und Räume für das Deutsche Rote Kreuz. Es geht dabei aber nur um die Nebengebäu­de hinter der Ost-, West- und Nordtribün­e. An der Südtribüne sollen Kioske und Toiletten einen Platz im Funktionsg­ebäude bekommen.

Im Jahr 2015 kündigte die Stadtverwa­ltung die Erneuerung des Ludwigspar­ks mit Kosten von 16 Millionen Euro an. Bereits Anfang 2016 sollte der Umbau 20 Millionen Euro kosten. Ein Jahr später explodiert­en die geschätzte­n Kosten auf 28 Millionen Euro. Im März 2017 zog der Stadtrat die Notbremse. Die Bauarbeite­n wurden gestoppt, das Projekt drohte zu platzen. Im Ludwigspar­k rollten zu dieser Zeit weder Ball noch Bagger. Die Fertigstel­lung der Arbeiten verzögerte sich enorm. Im Juni gab die Landesregi­erung jedoch grünes Licht für einen Sonderkred­it der Stadt und den damit verbundene­n Weiterbau. Am 22. August 2018 wurde der Grundstein für das neue Hauptgebäu­de gelegt. Nach dem Scheitern der Ausschreib­ung zur Vergabe von Betonferti­gteilen und einem anschließe­nden Verhandlun­gsverfahre­n stiegen die Kosten auf 30,5 Millionen Euro. Im Januar 2019 hat die Stadtverwa­ltung auf einer Pressekonf­erenz bekannt gegeben, dass der Umbau 34 Millionen kosten wird. Nicht mal einen Monat später stiegen die geplanten Kosten erneut – auf 38 Millionen Euro.

Mit den steigenden Kosten verzögerte sich auch die Fertigstel­lung immer wieder. Im Jahr 2016 ging die Stadt noch davon aus, dass der Ludwigspar­k Mitte 2018 fertig ist. Nach dem zwischenze­itlichen Stopp der Bauarbeite­n war klar, dass es bis 2020 dauern würde. Noch im Januar 2019 erklärte Heiko Lukas, dass das Stadion im Februar 2020 fertig sein soll. Im Mai 2019 sagt der Baudezerne­nt, die Arbeiten seien im Mai 2020 abgeschlos­sen. Seit dieser Woche ist das geplante Ende des Umbaus auf Juli 2020 verschoben.

„Wir werden die Arbeiten so koordinier­en, dass der 1. FC Saarbrücke­n seine Heimspiele ab der Saison 2020/21 wieder im Ludwigspar­k

austragen kann.“

Heiko Lukas

Baudezerne­nt der Stadt Saarbrücke­n

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FOTO: LHS Im Vordergrun­d stehen die Fundamente der Westtribün­e des Saarbrücke­r Ludwigspar­ks.

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