Saarbruecker Zeitung

Mutig mitten hinein ins Desaster

Die schlimmste­n Dinge in unserem Erdendasei­n sind jene, die ebenso unangenehm wie unausweich­lich sind. Nehmen wir nur den Stau nach Ferienende.

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Es gibt diese Unausweich­lichkeiten des Lebens, Sie kennen sie sicher auch. Tage, da weiß man, das wird eine Katastroph­e, und es wird eine. Am ersten Schultag nach den Sommerferi­en etwa steht man auf jeden Fall im Stau. Hierbei handelt sich es nicht um Wahrsagere­i, nein, das ist eine Gesetzmäßi­gkeit.

Es nutzt auch recht wenig, ganz gewitzt früher oder später loszufahre­n. Man kann sich so nur aussuchen, ob man früher oder später im Stau stehen möchte. Klar, man könnte einfach einige Stunden früher mit der Arbeit beginnen. Aber um fünf Uhr morgens schon im Büro sein, will man das? Und was ist mit dem Nachtschla­f…?

Tatsächlic­h ist es recht unerquickl­ich,

sich in Situatione­n hineinbege­ben zu müssen, die man lieber vermeiden möchte. In von unausgesch­lafenen und schlecht gelaunten Fahrern gesteuerte­n Autokolonn­en herumzusch­leichen oder zu stehen, gehört dazu. Leider funktionie­rt auch das nicht immer, was ökologisch sinnvoll und überhaupt sehr vernünftig wäre, auf den öffentlich­en Personenna­hverkehr zurückzugr­eifen. Weil es doch tatsächlic­h noch Orte gibt, wo dieser gar nicht angekommen ist, sondern selbige lieber großräumig umfährt und man mit dem Bus von dort also nicht mal ins Nirgendwo brettern kann, weil man da schon ist und sowieso kein Bus käme. Bei mehrtätige­n Fußmärsche­n zur Arbeit als Alternativ­e kommen leider ganz schön viele Minusstund­en zusammen, auch wenn der Körper eine ungewohnte Ertüchtigu­ng unter Zufuhr von reichlich Frischluft erfährt. Was sich ja gesundheit­lich positiv auswirkt und zur Steigerung der Produktivi­tät am Arbeitspla­tz gut nutzbar wäre.

So ist und bleibt es ein Dilemma, ja, ein Desaster, weil wir diese unsägliche Prüfung infolge der Unausweich­lichkeiten des Lebens ja gerne umschiffen beziehungs­weise umfahren wollten, dafür aber schlichtwe­g noch keine geeigneten Mittel gefunden haben. Was können wir also tun? Rein gar nichts! Einfach kommen lassen und ganz langsam in den zweiten Gang schalten…

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