Greta segelt zum Weltklimagipfel
(dpa) Der Segeltörn der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg über den Atlantik in die USA ist offensichtlich weniger klimafreundlich, als es den Anschein macht. Denn nach der Ankunft in New York werde die Jacht von etwa fünf Seglern wieder zurück nach Europa gebracht. Diese müssten dafür zunächst in die USA fliegen, berichtet die Taz. Auch Thunbergs Skipper, der Profisegler Boris Herrmann, werde die Rückreise aus den USA mit dem Flugzeug antreten. Der Segeltörn löse also sechs Flugreisen über den Atlantik aus – wären Thunberg und ihr Vater geflogen, wären es weniger gewesen. Der Emissionsrechner der Organisation Atmosfair berechne für einen Flug von New York nach Hamburg einen Ausstoß von rund 1800 Kilogramm Kohlendioxid.
Diese Rechnung sei den Seglern bekannt, sagte Herrmanns Sprecher Andreas Kling. Es gehe aber nicht darum, mit der Aktion allein das Klima zu retten, sondern man wolle Aufmerksamkeit erregen. „Wir müssen einfach alle darüber nachdenken, ob wir einfach einmal weniger fliegen“, so Kling. Darum gehe es auch Thunberg.
Thunberg war am Mittwoch vom südenglischen Plymouth aus zu ihrem angekündigten Transatlantik-Törn aufgebrochen. Sie vermeidet Flugreisen, weil dabei viele klimaschädliche Treibhausgase freigesetzt werden. Mit an Bord sind die Profisegler Boris Herrmann und Pierre Casiraghi sowie ihr Vater Svante und ein Filmemacher.
Über den Atlantik reist die Aktivistin, um unter anderem am UN-Klimagipfel in New York im September sowie an der alljährlichen Weltklimakonferenz in Chile im Dezember teilzunehmen.