Kulinarischer Zweikampf
In „Meine Mutter ist unmöglich“liefern sich zwei grundverschiedene Köche ein Duell.
SAARBRÜCKEN (ry) Das Jahr 2017 hielt für Véronique Jacquet eine Überraschung parat: Die Inhaberin eines kleinen Cafés in Frankreich sah sich vom einen auf dem anderen Tag einem regelrechten Besucheransturm auf ihr Lokal ausgesetzt, sie und ihre Mitarbeiter kamen mit der Arbeit nicht hinterher. Der Grund: Ihr „Le Bouche à Oreille“wurde fälschlicherweise mit einem Stern im „Guide Michelin“ausgezeichnet – Mittagessen gibt es dort für 12,50 Euro. Der Grund war eine Verwechslung, eigentlich sollte ein Restaurant nahe Paris ausgezeichnet werden, das den gleichen Namen hatte, auch die Straßennamen waren nahezu identisch. Dort muss man hingegen 48 Euro für ein Mittagsmenü auf den Tisch legen. Das Missverständnis wurde zwei Tage nach Erscheinen des „Guide Michelin“aus der Welt geschafft, sorgte aber sowohl bei Véronique Jacquet als auch dem eigentlich mit einem Stern ausgezeichneten Aymeric Dreux für Schmunzeln – und lieferte die Vorlage für die TV-Komödie „Meine Mutter ist unmöglich“.
Darin bekommen Eifel-Wirtin Toni (Diana Amft) und ihre Mutter Adelheid (Margarita Broich) wie aus heiterem Himmel einen Stern für ihre Kochkünste. Dabei gibt es in ihrer „Kupferkanne“, idyllisch an der Landstraße gelegen, nur einen Mittagstisch mit bürgerlicher Hausmannskost. Natürlich handelt es sich um einen Fehler im Adressteil des renommierten Restaurantführers, der den Kölner Star-Koch Rufus (Stephan Luca) teuer zu stehen kommt: Ohne den prestigeträchtigen Stern droht seinem ebenfalls „Kupferkanne“heißenden Gourmettempel das Aus! Als seine versnobten Stammgäste zu Tonis Lokal umschwenken, bekommt die bodenständige Wirtin kalte Füße: Während Mutter Adelheid die Gunst der Stunde nutzen will, damit sich die jahrelange Plackerei der beiden Frauen endlich auszahlt, will ihre Tochter den Irrtum so schnell wie möglich aus der Welt schaffen. Am besten ginge das im Team mit Rufus, nur leider endete Tonis erstes Zusammentreffen mit ihm in einem Fiasko. Seine Exfreundin, die Journalistin Sunny (Arijana Antunovic), hat eine Idee. Sie schlägt ein medienwirksames Kochduell im Fernsehen vor: Gourmetküche gegen Hausmannskost. Nun muss Rufus seinen ganzen Charme einsetzen, um Toni dafür weichzukochen, ohne das Wohlwollen von Mutter Adelheid dafür aufs Spiel zu setzen.
Regisseur Jurij Neumann lieferte mit dem Film eine Komödie ab, die vor allem mit pointierten Dialogen überzeugt. Der Film wird von dem prominenten Trio um Diana Amft, Stephan Luca und Maragarita Broich getragen.
Meine Mutter ist unmöglich, 20.15 Uhr, ARD