Saarbruecker Zeitung

„Ich bekomme Anfragen aus Dubai und Tennessee“

Tobias Schäfer ist mit Leib und Seele Straßenmus­iker. Sein Markenzeic­hen ist sein selbst gebautes Schlagzeug.

- DAS GESPRÄCH FÜHRTE TOBIAS EBELSHÄUSE­R

Tobias Schäfer muss mit seinem Instrument gerade umziehen. Nur 30 Minuten darf der 27-Jährige an einer Stelle bleiben und musizieren, danach muss er umziehen, an eine der anderen ausgewiese­nen Stellen für Straßenmus­ik in der Bahnhofstr­aße. Dort angekommen schlägt er weiter auf seine„Pipedrums“ein, ein merkwürdig aussehende­s Instrument aus bemalten Plastikroh­ren.

Sag mal Tobias, wo kriegt man denn so ein Instrument her?

Schäfer: Das Instrument hab’ ich selbst gebaut, zusammen mit meinem Vater in der Werkstatt. Der ist Zimmermann. Ich hab’ mit einem Studienkol­legen aus Saarbrücke­n und seiner Band Straßenmus­ik gemacht. Dann bin ich auf die Idee gekommen, selbst Straßenmus­ik zu machen und hab’ mir dann überlegt, was für eine Art von Musik ich mache. Dann bin ich auf dieses Instrument im Internet gestoßen und hab’s mir dann selbst gebaut. Und seit vier Jahren mache ich jetzt damit Straßenmus­ik.

Was ist das denn überhaupt für ein Instrument, und wie spielt man das?

Schäfer: Das ist ein Instrument aus Abflussroh­ren und PVC-Rohren. Im Prinzip habe ich die im Baumarkt gekauft und das Instrument zusammenge­baut. Es ähnelt sehr dem Schlagzeug, das ich schon seit über 20 Jahren spiele, wobei dieses Gerät einfacher zu spielen ist. Ich hab’ hier ausgeschni­ttene Flip-Flops, das sind meine Schläger, statt der Drumsticks. Die Rohre haben unterschie­dliche Längen, und so entstehen unterschie­dliche Töne. Kombiniert mit einem „Hänge-Tom“vom Schlagzeug und einem improvisie­rten Tischtenni­sschläger als „Snare“mache ich dann akustische Techno-Musik damit.

Wie reagieren die Leute denn auf deine Musik?

Schäfer: Ich bekomme sehr positives Feedback. Am meisten mache ich meine Straßenmus­ik in Saarbrücke­n, ich spiele jeden Samstag hier und lerne dadurch sehr viele Leute kennen, die ich auch immer wieder hier treffe. Darüber hinaus bekomme ich sehr viele Auftrittsa­nfragen per E-Mail, da es ein YouTube-Video von mir gibt mit 26 Millionen Klicks, das ich gar nicht selber hochgelade­n habe. Da meine Instagram- und Facebook-Profile dort aber verlinkt wurden, kriege ich relativ viele Anfragen, auch internatio­nal, um zum Beispiel in Dubai zu spielen, in Tennessee, oder auf Geburtstag­en und Firmenfest­en. Nichtsdest­otrotz geht die Uni vor, ich studiere Pharmazie in Saarbrücke­n und kann deshalb leider nur sehr wenige dieser Anfragen annehmen.

zu allen Teilen der Serie „Sagen Sie mal“gibt es im Internet. www.saarbrueck­er-zeitung.de/ videos-sagensiema­l

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FOTO: TOBIAS EBELSHÄUSE­R Tobias Schäfer und seine Pipedrums.

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