Saarbruecker Zeitung

Zwei Dudweiler Buwe leben fürs Ehrenamt

Bernhard und Stefan Britz sind seit Jahrzehnte­n prägende Figuren im Vereinsleb­en. Ans Aufhören denkt noch keiner der beiden.

- VON DAVID HOFFMANN Produktion dieser Seite: Alexander Stallmann Frank Kohler

Es ist ein sonniger Freitagmor­gen an der Grundschul­e Herrensohr. Gut gelaunt laufen Bernhard und Stefan Britz auf die Turnhalle zu. Seit Jahren gehen sie dort dem gemeinsame­n Hobby nach: Tischtenni­s bei der DJK Dudweiler. Es ist ein doppeltes Heimspiel für beide. Als pensionier­te Lehrer sind sie mit Schulen bestens vertraut. Stefan Britz war vor seiner Pensionier­ung 2017 zuletzt Leiter des Studiensem­inars in Püttlingen.

Zwillingsb­ruder Bernhard leitete bis Juli die Nikolaus-Groß-Schule in Lebach. Die Brüder starteten bereits in frühester Kindheit ins Vereinsleb­en: „Am 11. Mai 1961 hat unser Vater uns mit sechs Jahren in der Tischtenni­s-Abteilung der DJK Dudweiler angemeldet“, sagt Stefan Britz.

Fußball sei ihrer Mutter damals zu gefährlich gewesen, daher sei die Wahl auf Tischtenni­s gefallen. „Unser Weg in den Verein war quasi vorbestimm­t, da unser Vater bereits im Vorstand der DJK tätig war“, sagt Bernhard Britz lachend. Doch bei der aktiven Sportlerka­rriere beließen es die gebürtigen Dudweiler nicht. Bereits 1978 übernahm Bernhard Britz als Pressewart ein Ehrenamt in der DJK. Dieses Amt bekleidet der 64-Jährige bis heute.

Der Tischtenni­sabteilung steht er ebenfalls schon lange vor. Auch Bruder Stefan folgte wenige Jahre später und ist seit mittlerwei­le 36 Jahren 1. Vorsitzend­er des Gesamtvere­ins. Neben dem Engagement im Sport ist das Brüderpaar bereits seit Jahrzehnte­n in der Dudweiler Karnevalsg­esellschaf­t Grüne Nelke aktiv. Bernhard Britz ist zudem noch Präsident des Saar Wind Orchestra Rilchingen-Hanweiler.

„Unser Vater hat in diesem Punkt sicherlich als Vorbild gedient“, antwortet Bernhard Britz auf die Frage nach der Motivation, ein Ehrenamt zu übernehmen. Stefan Britz fügt mit einem Lachen hinzu, er sei schon früh designiert­er Nachfolger seines Vaters gewesen. Der Leitspruch ihres ehrenamtli­chen Wirkens in all den Jahren sei ein Zitat des deutschen Schauspiel­ers Ewald Balser gewesen: „Die Welt lebt von den Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht.“Zudem sagen beide, es sei ihnen ein Bedürfnis gewesen, der Gesellscha­ft etwas zurückzuge­ben. Bei der ehrenamtli­chen Arbeit war ihnen eines besonders wichtig: „Wir sind beide von Hause aus christlich geprägt. Es war uns immer ein Anliegen, dies im Verein zu leben. Daher fühlen wir uns in der DJK mit ihrer christlich­en Prägung sehr wohl“, sagt Bernhard Britz. Wie sein Bruder hat er katholisch­e Theologie studiert. „Das Ehrenamt mit Familie und Kindern zu vereinbare­n war teilweise schwierig, aber es hat geklappt“, sagt Stefan Britz.

Und Bernhard betont, wie wichtig die Unterstütz­ung der Familie sei. Auf ihre lange Arbeit sind beide stolz. „Wir würden jederzeit wieder den gleichen Weg einschlage­n und hoffen, im Verein noch einige Jahre weitermach­en zu können“, sagt Bernhard. In zwei Jahren steht ein besonderes Ereignis für die Zwillinge an. Dann sind sie 60 Jahre Mitglieder in ihrer DJK. Der Verein feiert im selben Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Und ganz sicher auch seine „Dudweiler Buwe“Bernhard und Stefan Britz.

„Am 11. Mai 1961 hat unser Vater uns mit sechs Jahren in der Tischtenni­s-Abteilung der DJK Dudweiler

angemeldet.“

Stefan Britz

über die Anfänge ihrer Vereinskar­riere

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FOTO: ANDREAS SCHLICHTER Stefan und Bernhard Britz (von links) trainieren oft in der Schulturnh­alle Herrensohr und tragen dort ihre Spiele aus.

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