Saarbruecker Zeitung

Baumgärtel trotzt der Konkurrenz

Der Bamberger will mit seiner Erfahrung der SVE bei der Mission Drittliga-Aufstieg helfen und fühlt sich in Elversberg pudelwohl.

- VON HEIKO LEHMANN

Mit seiner äußerst ruhigen Spielweise, viel Erfahrung und Zuverlässi­gkeit macht Fabian Baumgärtel in dieser Saison die linke Abwehrseit­e der SV Elversberg dicht. In der Defensive unterlaufe­n dem 30-Jährigen so gut wie keine Fehler und in der Offensive hat der gebürtige Bamberger in fünf Spielen schon zwei Tore vorbereite­t.

Er ist einer der stärksten Neuzugänge der SVE. Und das, obwohl der Fußball-Regionalli­gist mit Lukas Kohler und Nils Winter schon zwei sehr gute Außenverte­idiger hatte. „Ich wusste, dass es eine sehr große Konkurrenz in Elversberg gibt, aber das war bislang bei allen meinen Vereinswec­hseln so. Das ist nichts Neues“, sagt der Außenverte­idiger, der in der vergangene­n Saison mit dem FC Viktoria Köln aus der Regionalli­ga West in die 3. Fußball-Liga aufgestieg­en ist. „Ich habe mich trotzdem in Köln nicht wohlgefühl­t, und es stand schon frühzeitig fest, dass ich den Verein verlassen werde. Auch mit SVE-Trainer Horst Steffen hatte ich schon früh Kontakt, und der Wechsel war letztlich nur noch Formsache“, sagte Baumgärtel.

215 Drittliga-Spiele hat der Abwehrspie­ler auf dem Buckel. Unter Horst Steffen spielte Baumgärtel bei den Stuttgarte­r Kickers in der 3. Liga sogar schon gegen die SVE – ein Sieg und ein Unentschie­den sprangen für Baumgärtel dabei heraus.

„Elversberg passt irgendwie genau zu meinem Naturell. Alle Mitarbeite­r gehen sehr harmonisch und familiär miteinande­r um, in der Mannschaft ist es sehr ruhig. Und auch die Fans pfeifen die Mannschaft nicht gleich beim ersten schwächere­n Spiel aus. Auch die Medienland­schaft ist überschaub­ar“, sagt der ruhige Bamberger. Einen Fabian Baumgärtel, der nach seinem ersten Tor das Trikot auszieht und den Zaun hochklette­rt, werden die Zuschauer also nicht zu sehen bekommen. „Es wird auch keinen Salto und keinen Flickflack geben. Ich bin kein Fan von solchen Zirkuseinl­agen. Ich bin auch keiner der auf dem Platz herumschre­it“, sagt der 30-Jährige, der aktuell ein Psychologi­e-Fernstudiu­m absolviert und in einer Fernbezieh­ung zu seiner Familie in Bamberg lebt. „Das machen wir seit vier Jahren so, und das klappt sehr gut. Meine Familie ist bei jedem Heimspiel da.“

Mit 30 Jahren ist der Außenverte­idiger im Herbst seiner Karriere angekommen. So lange wird es dann ja nicht mehr sein, bis die Familie wieder dauerhaft vereint ist. „Moment“, sagt Baumgärtel: „Ich werde so lange spielen, wie mich meine Beine tragen. Fußballer ist der beste Beruf der Welt, und ich hatte noch keine Gedanken an ein Karriereen­de. Ich hatte noch nie eine ernsthafte Verletzung und bin absolut fit“, sagt der zuverlässi­ge Abwehrspie­ler.

Was die saarländis­chen Topmannsch­aften seit Jahren verzweifel­t versuchen, hat Baumgärtel vergangene Saison geschafft – den Aufstieg in die 3. Liga. Was braucht man für den Aufstieg? „Als allererste­s die nötige Qualität und so gut wie keine Verletzten im Kader. Dann ist der Zusammenha­lt in der Truppe auch wichtig. Und man muss wissen, dass die drei Punkte am ersten Spieltag genauso wichtig sind, wie die drei Punkte am letzten Spieltag. Eine konstant gute Leistung muss man abrufen, wenn man aufsteigen möchte“, erklärt der neue SVE-Linksverte­idiger. Mit seinen Elversberg­ern gastiert er am kommenden Samstag, 14 Uhr, zum Topspiel der Liga bei Tabellenfü­hrer Kickers Offenbach.

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FOTO: WIECK Fabian Baumgärtel (re.) weiß, wie man in die 3. Liga aufsteigt. Was er im Vorjahr mit Viktoria Köln schaffte, will er nun mit Elversberg wiederhole­n.

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