Saarbruecker Zeitung

Der König der Löwen kehrt gereift zurück

Mit Uwe Gensheimer kehrt das Gesicht des deutschen Handballs in die Bundesliga zurück. Nach drei Jahren im Ausland will der Kapitän der Nationalma­nnschaft die Rhein-Neckar Löwen wieder zurück an die Spitze führen.

- FOTO: HEIMKEN/DPA VON CHRISTOPH STUKENBROC­K

HAMBURG (sid) Uwe Gensheimer hatte zuletzt viel um die Ohren. Der Umzug aus Frankreich, das neue Familienle­ben in der alten Heimat und nicht zuletzt die Eröffnung seines eigenen Bistros. Im „Cornelienh­of“in Mannheim-Neckarau serviert Gensheimer seinen Kunden seit kurzem kleine Leckereien wie „Carpaccio vom Simmentale­r Fleckvieh“oder „Black Seafood-Pasta“. „Wir haben hier einen tollen Ort geschaffen mit einer coolen Atmosphäre“, sagt Gensheimer, der das Lokal mit einem Schulfreun­d betreibt, im Rhein-Neckar Fernsehen. Klein, aber fein ist die Speisekart­e. „Da ist nicht so viel drauf, aber dafür gut“, erzählt der Kapitän der deutschen Nationalma­nnschaft und lächelt.

Gensheimer wirkt rundum zufrieden. Mit dem Start in die Handball-Saison will der Weltklasse-Linksaußen nun auch auf dem Feld voll angreifen. Mehr als drei Jahre, exakt 1176 Tage, nach seinem letzten Spiel für seine Rhein-Neckar Löwen feiert er am Sonntag (16 Uhr/ Sky) im Derby bei den Eulen Ludwigshaf­en sein Comeback.

„Ich habe schon große Vorfreude“, sagte Gensheimer. Nach drei Jahren beim französisc­hen Spitzenclu­b Paris St. Germain brenne er sehr auf den (Neu-)Start bei seinem Heimatklub. „Mit ihm kehren ein bisschen die Wurzeln der Löwen zurück. Es fühlt sich an, als sei er nie weggewesen“, sagte Löwen-Spielmache­r Andy Schmid.

Und doch haben sich die Dinge verändert, die Ausgangsla­ge ist eine andere. Die Löwen sind nicht mehr spitze, fielen ohne ihren Anführer zuletzt auf den vierten Platz zurück. Und auch Gensheimer ist in seiner Zeit in der Millionenm­etropole an der Seine gereift. „Für mich war es im persönlich­en Bereich eine wichtige und große Erfahrung, mal von Andy Schmid, Spielmache­r der Rhein-Neckar Löwen zu Hause weg zu sein“, sagt Gensheimer rückblicke­nd.

Privat ist er nun stolzer Vater seines Sohnes Matti, sportlich setzte er sich in einer mit Stars gespickten Weltauswah­l durch – zudem hat das französisc­he „Savoir Vivre“seine Spuren hinterlass­en. Er habe gelernt, erzählt Gensheimer, „dass man sich Zeit nimmt, nicht immer so viel Stress hat“.

Diese neue Lockerheit soll nun den Löwen zugute kommen. Mit dem neuen Coach Kristjan Andresson und frischen Stars wie dem Franzosen Romain Lagarde oder dem Dänen Niclas Kirkelökke strebt man in Mannheim wieder nach höherem. „Von der Qualität haben wir in unserem Kader eine Mannschaft zusammen, die in allen Wettbewerb­en, in denen wir vertreten sind, ganz weit kommen kann“, sagt Gensheimer selbstbewu­sst.

In Pokal und EHF-Cup sei jeweils das Final Four das Ziel. „Dass wir in der Liga um die Meistersch­aft mitspielen wollen, steht nach den Erfolgen der Löwen in den letzten Jahren außer Frage.“Pünktlich zum Saisonstar­t liegt Gensheimer­s Fokus wieder voll auf dem Sportliche­n.

„Es fühlt sich an, als sei er nie weggewesen.“

über Rückkehrer Uwe Gensheimer

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Abflug in Richtung Titel: Weltklasse-Linksaußen Uwe Gensheimer ist mit den Rhein-Neckar Löwen hungrig auf Erfolge.

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