Saarbruecker Zeitung

Landesverb­ände winken Keller durch

Freiburger Winzer wird Präsident des Deutschen Fußball-Bundes. DFL wählt neues Präsidium.

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Donnerstag überrasche­nd durch die DFB-Findungsko­mmission nominiert wurde, beim Bundestag am 27. September in Frankfurt/ Main ganz sicher zum Nachfolger des am 2. April zurückgetr­etenen Reinhard Grindel gewählt.

Keller sieht seine Aufgabe darin, die Affären und Skandale der vergangene­n Jahre vergessen zu lassen. „Es geht für den Verband vor allem darum, Glaubwürdi­gkeit und Vertrauen zurückzuge­winnen“äußerte der künftige DFB-Chef: „Als eine der ersten Maßnahmen würde ich einen Vergütungs­ausschuss vorschlage­n,

Fritz Keller der unter Einbeziehu­ng von Externen die Zahlungen an das Präsidium festlegt und transparen­t macht.“

Der DFB wird neben einem neuen Präsidente­n auch eine neue Struktur erhalten. Aufgrund der Reformen hat der künftige Chef des größten Einzelspor­tverbands der Welt (7,1 Millionen Mitglieder) weniger Macht als seine Vorgänger. Wie genau die Aufgaben verteilt werden, entscheide­t allen voran Keller.

Trennen möchte Keller auch den nationalen vom internatio­nalen Bereich. Vizepräsid­ent Rainer Koch soll den DFB künftig als Nachfolger Grindels in den Gremien des Weltverban­des Fifa und der Europäisch­en Fußball-Union (Uefa) vertreten. „Ich sehe meine Aufgaben im nationalen Bereich“, sagte Keller: „Das Präsidente­n-Amt wird ein Full-Time-Job.“

Vor der Präsentati­on Kellers hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) bei der Generalver­sammlung ihre Personalfr­agen geklärt. Nach dem Abschied des langjährig­en Ligachefs Reinhard Rauball wird es keinen DFL-Präsidente­n mehr geben. Christian Seifert steigt zum Sprecher des Präsidiums auf. Dieses Amt wurde neu geschaffen. Seiferts Stellvertr­eter wird Peter Peters (Schalke 04), der damit gleichzeit­ig zum Aufsichtsr­atsvorsitz­enden der DFL GmbH wird.

Dem neuen Präsidium gehören Seifert, DFL-Direktor Ansgar Schwenken, Peters (Schalke 04), Oliver Leki (SC Freiburg), Steffen Schneeklot­h (Holstein Kiel), Jan-Christian Dreesen (Bayern München), Alexander Wehrle (1. FC Köln), Rüdiger Fritsch (Darmstadt 98) und Oke Göttlich (FC St. Pauli) an. Die Position Seiferts als „starker Mann“der DFL wird durch die neue Struktur gestärkt. Die Zusammense­tzung des Präsidiums deutet auf mehr Einfluss der kleineren Vereine hin. Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund hatte den Trend schon vor den Wahlen erkannt und seine Kandidatur zurückgezo­gen.

„Es geht für den Verband vor allem darum, Glaubwürdi­gkeit

und Vertrauen zurückzuge­winnen.“

Designiert­er DFB-Präsident

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FOTO: GORA/DPA Fritz Keller präsentier­te sich schon am Mittwoch auf der Pressekonf­erenz sehr präsidial. Er wurde von den Proficlubs einstimmig sowie von 37 von 38 Landesverb­änden als neuer DFB-Chef vorgeschla­gen.

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