Kita für deutsche und französische Kinder
Saarbrücken und Saargemünd unterzeichnen Kooperationsvereinbarung für Einrichtung in Brebach.
(dg) „Wir setzen heute einen Meilenstein in der deutsch-französischen Zusammenarbeit“, sagte der Saarbrücker Bürgermeister Ralf Latz (SPD) bei der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Landeshauptstadt Saarbrücken und dem Stadtverband Saargemünd. Die beiden Kommunen bringen mit dieser Vereinbarung den Bau und Betrieb einer deutsch-französischen Kinderkrippe in Brebach – nördlich der Wiedheckschule – auf den Weg. Dort bauen sie eine Kita mit sieben Gruppen für insgesamt 33 Kinder im Alter bis zu drei Jahren. Für diese Altersgruppe gibt es bisher im Eurodistrict SaarMoselle noch kein zweisprachiges Betreuungsangebot.
22 Kinder kommen aus Saarbrücken, elf aus Saargemünd. Die Krippe soll ein besonderes Konzept anbieten, das pädagogische Ansätze aus Frankreich und Deutschland übernimmt. Das hat auch Auswirkungen auf Bauweise und Ausstattung des Gebäudes. Für die Betreuerinnen und Betreuer gibt es pädagogische Fortbildungen und Sprachkurse.
„Wir haben jetzt den ersten Schritt gemacht, weitere sollen folgen“, sagte Bürgermeister Ralf Latz. Er betonte, dass es ein großer Schritt war, dicke Bretter gebohrt werden mussten und viele Vorgespräche stattgefunden haben. Doch es habe sich gelohnt. „Denn wenn jetzt andere Kommunen nachkommen, haben die es einfacher“, sagte Latz.
Roland Roth, der Präsident des Stadtverbandes Saargemünd, sagte: „Es gibt ja keine richtigen Grenzen mehr, doch es bleiben Unterschiede in der Lebensweise. Wir müssen es zusammen schaffen, eine Art Grenzidentität zu kreieren.“
Baubeginn wird im Sommer nächsten Jahres sein, in Betrieb gehen soll die neue Brebacher Krippe Mitte 2022. Die Gesamtsumme beläuft sich auf 2,7 Millionen Euro. An der Finanzierung beteiligen sich die Caisse d’Allocations Familiales de Moselle (CASC) mit 297 000 Euro, der Regionalverband Saarbrücken mit 327 000 Euro, das Land mit 655 000 Euro und die Landeshauptstadt Saarbrücken mit 264 000 Euro. Außerdem fließen aus dem EU-Programm Interreg V A 1,16 Millionen Euro in das deutsch-französische Kita-Vorhaben.