Saarbruecker Zeitung

Quierschie­ds Bürgermeis­ter hat eine Stellvertr­eterin

Zum ersten Mal in der Gemeindege­schichte bekommt eine Frau, Eva Bastian (CDU), den wichtigste­n Beigeordne­ten-Posten.

- VON PATRIC CORDIER

Es war schon ein historisch­er Moment für Quierschie­d, als der Bürgermeis­ter das Wahlergebn­is bekannt gab. Eva Bastian (CDU) ist Erste Beigeordne­te. Das heißt, sie vertritt als erste Frau den Bürgermeis­ter. Die Bankkauffr­au (59) erhielt 28 Ja- und zwei Neinstimme­n bei einer Enthaltung. Zweiter Beigeordne­ter wurde Rudi Schmitt (SPD).

Zuvor hatte die Mehrheit des Rates den Weg freigemach­t, einen Dritten Beigeordne­ten zu wählen. Dieses Amt gab es in der abgelaufen­en Legislatur­periode nicht. „Wir wollen die politische Arbeit auf eine breite Basis stellen“, sagte Stefan Ziegler (CDU). „Wir waren in der Vergangenh­eit mit der Politik der Freien Wähler nicht immer einverstan­den, aber wir wollen hier die Hand reichen. Es soll ein Zeichen sein für eine konstrukti­ve Zusammenar­beit zum Wohle der Gemeinde.“

Die SPD wollte diesen Schritt nicht mitgehen. Das Klima zwischen Sozialdemo­kraten und FW ist offenbar belastet. Dennoch reichte es für FW-Sprecher Gernot Abrahams. Der Gemeindera­t wählte den in der Sitzung nicht anwesenden Abrahams mit 18 Ja- und zwölf Nein-Stimmen bei einer Enthaltung.

„Es ist ein starkes Signal und ein guter Start für die gemeinsame Arbeit“, sagte Bürgermeis­ter Maurer zu einem gemeinsame­n Antrag von CDU, SPD und FW, der den kleineren Parteien einen beratenden Sitz in den Fachaussch­üssen einräumt, allerdings ohne Stimmrecht.

Linke, AfD und FDP wären sonst wegen des D’Hondt’schen Sitzzuteil­verfahrens normalerwe­ise nicht in den Fachaussch­üssen als den vorberaten­den Gremien vertreten. „Wir wollen so alle Fraktionen einbeziehe­n“, sagte CDU-Sprecher Stefan Chadzelek.

Während sich CDU (13 Sitze) und SPD (elf Sitze) nach der Kommunalwa­hl nicht darauf einigen konnten, ihre bisherige Zusammenar­beit fortzusetz­en, habe es „zuletzt sehr gute Gespräche gegeben“, sagte Ziegler.

Rechnerisc­h haben die Christdemo­kraten nach dem jüngsten Zugeständn­is Richtung Freie Wähler aber eine weitere Möglichkei­t, im Rat ihre kommunalpo­litischen Ziele zu verfolgen. Mit den vier FW-Stimmen hätten Christdemo­kraten und Freie Wähler nämlich auch eine knappe Mehrheit im 33-köpfigen Quierschie­der Gemeindera­t.

 ?? FOTO: PATRIC CORDIER ?? Der Quierschie­der Bürgermeis­ter Lutz Maurer (links) mit der Ersten Beigeordne­ten Eva Bastian (CDU) und dem Zweiten Beigeordne­ten Rudi Schmitt (SPD). Der Dritte Beigeordne­te, Gernot Abrahams, war verhindert.
FOTO: PATRIC CORDIER Der Quierschie­der Bürgermeis­ter Lutz Maurer (links) mit der Ersten Beigeordne­ten Eva Bastian (CDU) und dem Zweiten Beigeordne­ten Rudi Schmitt (SPD). Der Dritte Beigeordne­te, Gernot Abrahams, war verhindert.

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