Quierschieds Bürgermeister hat eine Stellvertreterin
Zum ersten Mal in der Gemeindegeschichte bekommt eine Frau, Eva Bastian (CDU), den wichtigsten Beigeordneten-Posten.
Es war schon ein historischer Moment für Quierschied, als der Bürgermeister das Wahlergebnis bekannt gab. Eva Bastian (CDU) ist Erste Beigeordnete. Das heißt, sie vertritt als erste Frau den Bürgermeister. Die Bankkauffrau (59) erhielt 28 Ja- und zwei Neinstimmen bei einer Enthaltung. Zweiter Beigeordneter wurde Rudi Schmitt (SPD).
Zuvor hatte die Mehrheit des Rates den Weg freigemacht, einen Dritten Beigeordneten zu wählen. Dieses Amt gab es in der abgelaufenen Legislaturperiode nicht. „Wir wollen die politische Arbeit auf eine breite Basis stellen“, sagte Stefan Ziegler (CDU). „Wir waren in der Vergangenheit mit der Politik der Freien Wähler nicht immer einverstanden, aber wir wollen hier die Hand reichen. Es soll ein Zeichen sein für eine konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle der Gemeinde.“
Die SPD wollte diesen Schritt nicht mitgehen. Das Klima zwischen Sozialdemokraten und FW ist offenbar belastet. Dennoch reichte es für FW-Sprecher Gernot Abrahams. Der Gemeinderat wählte den in der Sitzung nicht anwesenden Abrahams mit 18 Ja- und zwölf Nein-Stimmen bei einer Enthaltung.
„Es ist ein starkes Signal und ein guter Start für die gemeinsame Arbeit“, sagte Bürgermeister Maurer zu einem gemeinsamen Antrag von CDU, SPD und FW, der den kleineren Parteien einen beratenden Sitz in den Fachausschüssen einräumt, allerdings ohne Stimmrecht.
Linke, AfD und FDP wären sonst wegen des D’Hondt’schen Sitzzuteilverfahrens normalerweise nicht in den Fachausschüssen als den vorberatenden Gremien vertreten. „Wir wollen so alle Fraktionen einbeziehen“, sagte CDU-Sprecher Stefan Chadzelek.
Während sich CDU (13 Sitze) und SPD (elf Sitze) nach der Kommunalwahl nicht darauf einigen konnten, ihre bisherige Zusammenarbeit fortzusetzen, habe es „zuletzt sehr gute Gespräche gegeben“, sagte Ziegler.
Rechnerisch haben die Christdemokraten nach dem jüngsten Zugeständnis Richtung Freie Wähler aber eine weitere Möglichkeit, im Rat ihre kommunalpolitischen Ziele zu verfolgen. Mit den vier FW-Stimmen hätten Christdemokraten und Freie Wähler nämlich auch eine knappe Mehrheit im 33-köpfigen Quierschieder Gemeinderat.