Saarbruecker Zeitung

Die erst 15-jährige US-Amerikaner­in Cori Gauff sorgt bei den US Open in New York für Aufsehen.

Cori Gauff fasziniert­e in Wimbledon, bei den US Open knüpft die 15-jährige Amerikaner­in nahtlos daran an.

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(sid) Manchmal, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick, ist Cori Gauff einfach ein 15-jähriges Mädchen. Und nicht das abgebrühte Tennis-Wunderkind. Seit das Märchen der US-Amerikaner­in in Wimbledon seinen Lauf genommen hat, erreichen diese über die sozialen Netzwerke immer wieder Nachrichte­n und Glückwünsc­he von Stars und Sternchen. Sofort, so erzählt Gauff, rufe sie dann ihre beste Freundin an: „Dann kreischt sie, und ich kreische auch.“

Gekreischt wird von und wegen Gauff dieser Tage auch in New York. So glich das Louis-Armstrong-Stadium in der Nacht zu Freitag einem Tollhaus. „Coco, Coco“, skandierte­n die Fans, nachdem der Publikumsl­iebling die Ungarin Timea Babos in drei Sätzen niedergeru­ngen hatte (6:2, 4:6, 6:4). „Das fühlt sich für mich immer noch wild an“, sagt Gauff. Und an diesem Samstag könnte es sogar noch wilder werden. Als jüngste Spielerin seit 23 Jahren steht sie in der dritten Runde der US Open und fordert niemand Geringeren als Titelverte­idigerin Naomi Osaka heraus. Druck, sagt Gauff cool, verspüre sie nicht: „Ich will das nur genießen und Spaß haben.“

Die „Cocomania“, die in Wimbledon ihren Anfang nahm, hat New York erreicht. Als jüngste Spielerin der Open-Ära (seit 1968) hatte Gauff im Londoner Rasen-Mekka über die Qualifikat­ion das Hauptfeld erreicht und war erst im Achtelfina­le an der späteren Titelgewin­nerin Simona Halep gescheiter­t. Vor allem in ihrer Heimat sorgte sie für eine Welle der Begeisteru­ng, die bis in die High Society schwappte.

Die frühere First Lady Michelle Obama traf sich Anfang August mit Gauff und war „begeistert“von der „wunderbare­n jungen Frau“. Und diese konnte nach der Begegnung mit der Ehefrau des Ex-Präsidente­n Barack Obama kaum aufhören zu schwärmen: „Sie ist eines meiner Idole. Dass sie überhaupt weiß, wer ich bin, ist extrem cool.“

In Windeseile hat sich der Teenager einen Namen gemacht. Doch so „cool“ist der Hype nicht immer. Kürzlich, berichtete Gauff der Teen Vogue, habe jemand das Auto der Familie verfolgt. Erst als die Gauffs an einer Polizeista­tion hielten, hatten sie Ruhe. Den Rummel um ihre Person kann „Coco“, die in New York dank einer Ausnahmere­gelung eine Wildcard erhalten hatte, aber nachvollzi­ehen – zumindest teilweise. „Die Menschen mögen mich“, sagt sie: „Ich wusste, dass ich der Fanlieblin­g sein würde, besonders nach Wimbledon, und weil ich Amerikaner­in bin. Aber ich habe nicht gedacht, dass es in diesem Ausmaß sein würde.“Das liegt wohl auch an ihrer Einstellun­g. „Ich möchte einfach gewinnen“, sagt sie: „Ich liebe es mehr zu gewinnen, als ich es hasse zu verlieren.“

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FOTO: KRUPA/AP Die 15-jährige Cori Gauff bejubelt einen Punkt gegen die Ungarin Timea Babos, die sie in der zweiten Runde der US Open in drei Sätzen besiegte.

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