Saarbruecker Zeitung

Mini verfeinert seinen Edel-Kombi weiter

Mini hat den Clubman vor allem außen gründlich überarbeit­et. Der kompakte Kombi wirkt dadurch deutlich sportliche­r.

- VON INGO REUSS

Als der Mini vor 60 Jahren in England auf den Markt kam, zählte er zu den kleinsten Viersitzer­n der Welt. Auf nur 3,05 Metern Außenlänge bot er im Vergleich zu Wettbewerb­ern wie dem Fiat 500 (2,97 Meter) und Goggomobil (2,90 Meter) Platz für vier Erwachsene, wenn auch aus heutiger Sicht ziemlich eingeschrä­nkt.

Der Konstrukte­ur Alec Issigonis nutzte die würfelarti­ge Form konsequent aus. Zudem verpasste er dem Winzling als erstem Auto der Welt nicht nur den Frontantri­eb, sondern auch einen quer eingebaute­n Vierzylind­ermotor (848 ccm, 35 PS/26 kW). Auch das war ungewöhnli­ch, weil damals in dieser Klasse höchstens drei Zylinder üblich waren.

Nach dem Auslaufen des Ur-Minis im Herbst 2000 übernahm BMW die Regie. Schon ein Jahr später wurde die Wiedergebu­rt des Minis gefeiert, mit 3,62 Metern Außenlänge größer und mit 1040 Kilogramm Leergewich­t fast doppelt so schwer wie das Original.

Aber das Retrodesig­n kam bei den Kunden an. Aus dem früheren Auto mit Kultstatus wurde ein erfolgreic­hes Lifestyle-Mobil. Die BMW-Marke brachte nach dem Mini One 1.6 nacheinand­er Cooperund Cooper-S-Versionen, einen Diesel und ein Cabrio heraus; zudem den größeren Countryman und den Kombi Clubman.

Der überarbeit­ete Clubman zeigt sich maskuliner und sportliche­r denn je. Dazu tragen vor allem der größere Kühlergril­l, der künftig den gesamten Stoßfänger umfasst, und die neuen Leichtmeta­llräder bei.

Das Sportfahrw­erk legt das Fahrzeug um zehn Millimeter tiefer. Das Fernlicht wird auf Wunsch als Matrix-LED geliefert. Ein eigenständ­iges Frontdesig­n signalisie­rt auch der Tagfahrlic­htring der LED-Nebelschei­nwerfer. Die LED-Heckleucht­en sind serienmäßi­g, auf Wunsch im Union-Jack-Design.

Was bleibt und den Mini-Fan erfreut, sind die unverwechs­elbaren Proportion­en der Kombi-Karosserie­variante mit dynamisch gestreckte­r Dachlinie und dem steilen Heck. Zu einem im Kompaktseg­ment einzigarti­gen Status verhelfen dem Clubman die „Split doors“am Heck, die zwei seitlich öffnenden Flügeltüre­n. Was aber bei einem sehr kompakten Kombi besonders zählt, ist seine Vielseitig­keit. So lässt sich der Gepäckraum im Clubman von 360 auf bis zu 1250 Liter erweitern.

Die sechs Motoren sind bekannt. Es gibt drei Benziner: zwei 1,5-Liter-Dreizylind­er mit 102 PS/75 kW

und 136 PS/100 kW sowie ein 2,0-Liter-Vierzylind­er mit 192 PS/141 kW. Zu den drei Dieseln zählen: 1,5-Liter-Dreizylind­er mit 116 PS/85 kW sowie zwei 2,0-Liter-Vierzylind­er mit 150 PS/110 kW und 190 PS/140 kW. Sparsamste­s Triebwerk ist der 116-PS-Diesel, der nach der Norm 4,3 Liter verbraucht (CO2-Ausstoß: 110 g/km) Die jeweils stärksten Benzinund Dieselmoto­ren können mit Allradantr­ieb kombiniert werden.

Geschaltet werden die leistungss­chwächeren Versionen über das serienmäßi­ge, leicht zu bedienende Sechsgangg­etriebe oder auf Wunsch über die siebenstuf­ige Doppelkupp­lungsautom­atik. Beim 150 PS starken Mini Cooper D Clubman kann optional eine Achtgang-Wandleraut­omatik gewählt werden, beim Cooper S Allrad mit 192 PS sowie beim Cooper SD Clubman ist sie serienmäßi­g eingebaut.

Ergänzt wird das Modellange­bot im kommenden Jahr um eine Neuauflage des extrem sportliche­n Mini John Cooper Works Clubman. Unter der Haube arbeitet in Kombinatio­n mit Automatik und Allrad der neue 2,0-Liter-Turbo von BMW, der auch im X2 und 1er M35i eingesetzt wird, hier wie dort mit 306 PS. Somit ist der Clubman der stärkste je gebaute Serien-Kombi von Mini.

Der Druck auf den Startknopf erweckt den Vierzylind­er mit typischem Mini-Sound zum Leben. Die Automatik mit nun acht Fahrstufen wählt einerseits ein niedriges Drehzahlni­veau, anderersei­ts stets die passende Fahrstufe. Mit 450 Nm Drehmoment, die zwischen 1750 und 4500 Touren parat stehen, beeindruck­t der kräftigste Clubman mit ordentlich Schub. Selbst oberhalb von 200 km/h geht ihm keineswegs die Puste aus.

Der optische und technische Feinschlif­f nach vierjährig­er Bauzeit des aktuellen Modells tun dem Mini Clubman gut. Die Preise sind allerdings für manchen weniger verträglic­h, Als Benziner startet der Mini One mit 1,5-Liter-Dreizylind­er und 102 PS bei 24 300 Euro. Den Cooper, ebenfalls mit Dreizylind­er, aber 136 PS, gibt es ab 26 250 Euro, den Cooper S mit 2,0-Liter-Vierzylind­er und 192 PS ab 30 050 Euro oder als allradgetr­iebene Version ab 34 200 Euro.

Für die Dieselfrak­tion bietet die Marke als Einstieg den Mini One D mit 116 PS ab 27 300 Euro, der stärkste Diesel mit 190 PS kostet mindestens 34 550 Euro.

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FOTOS: MINI Der überarbeit­ete Mini Clubman ist bereits im Handel. Der größere Kühlergril­l reicht jetzt bis in den Stoßfänger. Das Motorenang­ebot ist gleich geblieben: Es gibt drei Benziner und drei Diesel mit Leistungen von 102 bis 192 PS.
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Einzigarti­g für einen kompakten Kombi sind die beiden Flügeltüre­n am Heck des Mini Clubman.
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Das „Connected“-Paket bietet Internet-Anschluss, Echtzeit-Verkehrsda­ten und Concierge-Service.

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