Saarbruecker Zeitung

Die hohe Kunst der Kommunikat­ion

Kaufleute für Marketingk­ommunikati­on dürfen mit Zahlen und Stress keine Probleme haben. Sie sind eine wichtige Schnittste­lle zwischen der Kreativabt­eilung einer Werbeagent­ur und ihren Auftraggeb­ern.

- VON SABINE MEUTER

(dpa) Ein neues Produkt soll auf den Markt kommen. Damit es nicht zum Flop wird, benötigt der Hersteller überzeugen­de Marketingk­onzepte. Die Firma wendet sich an eine Werbeagent­ur. Bei einer solchen Agentur – der RTS Rieger Team Werbeagent­ur in Leinfelden-Echterding­en – arbeitet Jule Schempp. Die 21-Jährige absolviert dort eine Ausbildung zur Kauffrau für Marketingk­ommunikati­on. Schempp plant und überwacht Marketing- und Werbeaktio­nen unter kaufmännis­chen und betriebswi­rtschaftli­chen Aspekten. „Man hat ständig mit neuen Herausford­erungen und anderen Kunden zu tun“, erzählt sie.

Schon beim ersten Kontakt mit einem Auftraggeb­er ist Schempp mit dabei. Dabei erfährt sie die wichtigste­n Merkmale des zu bewerbende­n Produkts und das Ziel der Kampagne. Dann betreibt sie Marktforsc­hung. Das heißt, sie analysiert, mit welchen Mitteln und über welche Kanäle die gewünschte Zielgruppe erreicht werden kann. Sind die sozialen Medien dafür am besten geeignet der großformat­ige Zeitungsan­zeigen? „Zum weiteren Ablauf gehören interne Besprechun­gen und die Abstimmung mit der Kreativabt­eilung“, sagt Tim Bögelein. Er ist Geschäftsf­ührer und Gesellscha­fter der RTS Rieger Team Werbeagent­ur.

Kaufleute für Marketingk­ommunikati­on erstellen im Zuge eines Projektes Statusberi­chte und Kostenvora­nschläge. Sobald der grundlegen­de Plan steht, organisier­en sie Treffen mit dem Kunden. Für diese bereiten sie Präsentati­onen vor, um zu zeigen, wie die Kampagne aussehen könnte und nehmen Änderungsw­ünsche auf. Sobald der Auftraggeb­er alles abgesegnet hat, geht es los mit der Umsetzung. „Dabei muss man ständig die Kosten vor Augen haben“, erklärt Schempp. Denn mit dem Kunden sei ein bestimmtes Budget vereinbart.

Im Zuge des Projekts sorgen die Kaufleute dafür, dass organisato­risch alles läuft, während die Kreativabt­eilung das Projekt umsetzt. Die Fachkräfte holen etwa Angebote von Fotografen ein und koordinier­en Termine. Sobald die künstleris­che Arbeit fertig ist, überprüfen die Kaufleute, ob die Vorgaben des Kunden umgesetzt wurden. Auch eine spätere Beurteilun­g des Erfolgs einer Kampagne gehört zu ihrem Aufgabenge­biet.

Oft stehe das Team unter Zeitdruck, weil die Aufträge schnell erledigt werden müssten, berichtet Schempp. „Aber es ist sehr beeindruck­end,

zu erleben, wie Kollegen Hand in Hand arbeiten und sich in stressigen Situatione­n gegenseiti­g auffangen.“

Wer den Beruf ergreifen möchte, benötigt eine kommunikat­ive Ader. Neben guten Schulnoten sei ein überzeugen­des Auftreten sehr wichtig, erklärt Roland Bös, Geschäftsf­ührer der Werbeagent­ur Scholz & Friends Hamburg.

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FOTO: CHRISTOPH SCHMIDT/DPA Um ein Marketingk­onzept zu erstellen, muss Jule Schempp (Zweite von links) mit der Kreativabt­eilung zusammenar­beiten. Die 21-Jährige macht eine Ausbildung zur Kauffrau für Marketingk­ommunikati­on.

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