Siege für FCH und FCS, Elversberg verliert
Siebter Sieg im siebten Spiel: Jacob trifft beim 2:0 zweimal per Kopf. Individuelle Klasse entscheidet taktisch geprägtes Spiel.
Der FC Homburg und der 1. FC Saarbrücken haben in der Regionalliga Südwest Siege gefeiert. Damit setzte sich der FCS an der Tabellenspitze etwas ab. Die SV Elversberg musste dagegen ihre erste Saisonniederlage hinnehmen.
Dirk Lottner, der Trainer des 1. FC Saarbrücken, hatte am Freitag betont, er habe nie gesagt, „dass wir den stärksten Kader der Liga haben.“Seine Mannschaft scheint ihn derzeit davon überzeugen zu wollen. Denn trotz – oder gerade wegen – fünf Umstellungen gegenüber dem schwachen Auftritt beim 3:1-Erfolg bei Rot-Weiß Koblenz am Dienstag zeigte das Team am Samstag ein taktisch und disziplintechnisch tadelloses Spiel und siegte mit 2:0 (1:0) beim FSV Mainz 05 II und führt die Tabelle nun mit fünf Punkten Vorsprung an. „Wenn man überhaupt etwas kritisieren kann, dann, dass wir die Partie nicht früher klar gemacht haben“, sagte FCS-Sportdirektor Marcus Mann, „wir haben so gut wie keine Chance zugelassen. Es war eine gute Leistung.“
Es war der siebte Sieg im siebten Saisonspiel, dazu kommt der Pokalerfolg gegen Zweitligist Jahn Regensburg. Einen solchen Start hat in der Fußball-Regionalliga Südwest wohl noch nie ein Team hingelegt. Und auch für den FCS ist es wohl der beste Saisonstart seit vielen Jahren, nur in der Saison 1982/83 waren die Saarbrücker in der damals drittklassigen Amateur-Oberliga Südwest mit elf Siegen gestartet.
Nur nach knapp einer Viertelstunde mussten die rund 1000 mitgereisten FCS-Schlachtenbummler die Luft anhalten. Den Querpass des Mainzers Cyrill Akono klärte Steven Zellner im Fünfmeterraum. Saarbrückens Abwehrchef machte bei seiner Rückkehr nach einer muskulären Verletzung ein souveränes Spiel. „Jede Mannschaft will uns zu Fall bringen, darum müssen auch wir immer Gas geben. Es geht immer noch ein bisschen mehr“, sagte Zellner, „es war heute schon ein taktisch geprägtes Spiel.“
Beide Mannschaften neutralisierten sich über weite Strecken. Und so musste dann die individuelle Klasse für die Entscheidung sorgen. Zellners Antritt mit dem Ball sorgte für Überzahl, Gillian Jurcher leitete direkt weiter auf Tobias Jänicke. Dessen Lupfer über fünf Abwehrspieler war ein kleiner Geniestreich, das Lösen vom Gegenspieler und der Kopfball von Sebastian Jacob einfach nur stark – das 1:0 (41. Minute).
„Saarbrücken hat einfach die Qualität, diese wenigen entscheidenden Momente auch zu nutzen“, ärgerte sich Bartosch Gaul, der Trainer der Gastgeber und meinte damit auch das 2:0 (49.). Beim Eckball von Fanol Perdedaj ließen die Hausherren Jacob unbehelligt zum kurzen Pfosten laufen und von dort ins lange Eck einköpfen. „Das Timing ist entscheidend“, sagte der 26-jährige Jacob zu seinem Kopfball-Doppelpack, „beim ersten hatte ich den Riecher, beim zweiten musste ich vor den Mann kommen. Zwei Kopfballtore in einem Spiel hatte ich schon ganz lange nicht mehr.“Jacob hat in dieser Saison nun insgesamt schon acht Mal getroffen.
Zum ersten Mal für den FCS hätte Anthony Barylla treffen können. Nach Jänickes Flanke nahm der Neuzugang den Ball volley, traf aber den Mainzer Giuliano Modica auf der Linie (64.). Und auch der eingewechselte José Pierre Vunguidica verpasste das 3:0. Er scheiterte nach Alleingang an Torwart Omer Hanin (88.).
Der unauffällige und darum gute Schiedsrichter Timo Lämmle zeigte zwar insgesamt sechs Gelbe Karten, richtig körperlich wurde es aber nur einmal. Lottner fing nach einer Stunde einen ins Aus gegangenen Ball und gab ihn nicht wieder her. „Ich hatte dem Linienrichter angekündigt, dass wir wechseln wollten“, erklärte der Kölner. Mainz‘ Dominic Peitz hatte das nicht mitbekommen, aus einem kleinen Gerangel wurde ein größeres Rudel. Am Ende gab es Verwarnungen für Peitz und Lottner.
„Ich regele das nicht so gern übers Finanzielle“, sagte der Kölner auf die Frage, was er denn nun in die Mannschaftskasse zahlen müsse: „Ich habe den Jungs zwei Tage frei gegeben.“Und die hat sich der vielleicht doch stärkste Kader der Regionalliga Südwest durchaus verdient.