Saarbruecker Zeitung

Netanjahu: Israel soll Siedlungen einglieder­n

- Produktion dieser Seite: Volker Meyer zu Tittingdor­f Frauke Scholl

(dpa) Israels Ministerpr­äsident Benjamin Netanjahu hat am Sonntag erneut die Einverleib­ung israelisch­er Siedlungen im Westjordan­land angekündig­t. „Das ist unser Land“, sagte Netanjahu gut zwei Wochen vor der Parlaments­wahl in Israel vor Schulkinde­rn in der Siedlung Elkana. Es werde keine Räumung von Siedlungen mehr geben, bekräftigt­e er. „Wir werden die jüdische Souveränit­ät auf alle (israelisch­en) Siedlungen ausweiten, als Teil des Staates Israel.“Bereits vor der Parlaments­wahl im April hatte Netanjahu eine ähnliche Ankündigun­g gemacht, diese aber nicht in die Tat umgesetzt.

Israel hatte 1967 im Sechstagek­rieg unter anderem das Westjordan­land und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600 000 israelisch­e Siedler in mehr als 200 Siedlungen. Die Palästinen­ser beanspruch­en das Gebiet als Teil eines künftigen eigenen Staates.

Unterdesse­n haben sich die radikalisl­amische Hisbollah aus dem Libanon und das israelisch­e Militär sich am Sonntag über die Grenze hinweg heftige Feuergefec­hte geliefert. Zwei oder drei Panzerabwe­hrraketen aus dem Nachbarlan­d hätten einen Stützpunkt im Norden Israels sowie einen Krankenwag­en des Militärs getroffen, sagte ein Militärspr­echer. Israel habe rund 100 Artillerie­geschosse zurückgefe­uert. Auf israelisch­er Seite habe es keine Toten gegeben, sagte der Sprecher.

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