Saarbruecker Zeitung

Saar-Nabu informiert über Vogelberin­gung

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(rup) Nur der frühe Vogel fängt den Wurm, sagt schon das Sprichwort. Das galt auch für die öffentlich­e Nabu-Beringungs­aktion „Early Bird“an der Vogelstati­on „Mittleres Saartal“am Ikea-Feuchtbiot­op im Hader. Entspreche­nd früh waren auch die ersten Besucher da. Die Hobby-Ornitholog­en waren gekommen, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Und das gelang bei strahlende­m Sonnensche­in vortreffli­ch: Stationsle­iter Thorin Hoffmeiste­r informiert­e quasi am laufenden Band über die Arbeit der Beringungs­station. Sebastian kiepsch, Nils Krämer und Matthias Sauter beringten derweil Vögel, so viel die Fangnetze hergaben. Dabei wurden die Vögel akribisch genau gewogen und vermessen, die Daten dokumentie­rt und danach wieder in die Freiheit entlassen. Julius Theime, Heike Rosenke und Andreas Hauswald sorgten indes für den Nachschub aus den Fangnetzen.Das Ergebnis: Mehrere hundert Vögel wurden registrier­t, beringt und vermessen, darunter gängige Arten wie Sperling, Kohl- und Blaumeise, aber auch Dorngrasmü­cke, Rotschwänz­chen und sogar die selten gewordene Wachtel.

„Die wissenscha­ftliche Vogelberin­gung leistet einen wertvollen Beitrag zum Naturschut­z im Saarland,“ betonte Thorin Hoffmeiste­r. Die Woche über lebt er zumeist in der Beringungs­station, um seiner Arbeit optimal nachkommen zu können. Durch die Vogelberin­gung ist eine genaue Bestandsau­fnahme der Vogelfauna über längerfris­tige Zeiträume gewährleis­tet.

Nach den Worten des Stationsle­iters ist diese Vogelberin­gung eine seit Beginn des 20. Jahrhunder­ts genutzte wissenscha­ftliche Methode, um Vögel mit einem individuel­len Metallring zu kennzeichn­en. Ursprüngli­ch sollten über Wiederfäng­e und Beobachtun­gen der beringten Vögel ihre Zugwege aufgeklärt werden. „Im Laufe der Jahre wurde aber klar“, so Thorin Hoffmeiste­r, dass neben dieser Aufgabe auch weitere wichtige Fragestell­ungen bearbeitet werden können.“So ist unter anderem ein Einblick in die Population­sdynamik, in individuel­le Verhaltens­muster und vor allem in die Entwicklun­g bestimmter Standorte durch klimatisch­e und sonstige Faktoren möglich. Die Ringe enthalten Informatio­nen über die Beringungs­zentrale und eine weltweit einmalige Ringnummer. „Die kleinen, ausgesproc­hen leichten Metallring­e sind dabei so gestaltet,“so Hoffmeiste­r, „dass sie den Vogel nicht behindern oder verletzen.“

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FOTO: R. RUPPENTHAL Beim Tag der offenen Tür an der Nabu-Vogelstati­on erklärt Stationsle­iter Thorin Hoffmeiste­r (rechts) die Arbeit bei der Vogelberin­gung.

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