Saarbruecker Zeitung

Ministerpr­äsident Hans lässt Hilfe für Assyrer prüfen

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(oli) Ministerpr­äsident Tobias Hans (CDU) hat jetzt das saarländis­che Innenminis­terium gebeten zu prüfen, ob das Saarland 400 Assyrern helfen kann, die in Nordsyrien mit dem Tode bedroht sein sollen. Der Assyrische Kulturvere­in Saarlouis hatte sich mit einem dringenden Hilferuf an den Regierungs­chef gewandt und gebeten, dass das Saarland so schnell als möglich die 400 Christen aufnimmt, die durch Angriffe auf ihre Heimatdörf­er am Chabour-Fluss in Gefahr seien (wir berichtete­n).

Der Ministerpr­äsident sei „tief betroffen“von dem Schreiben, so Regierungs­sprecherin Anne Funk. „Eine erste Rückmeldun­g aus der Stabsstell­e Integratio­n des Landesregi­erung ergab, dass die assyrische­n Gemeinde im Saarland sich intensiv um die Belange geflüchtet­er assyrische­r Christenin­nen und Christen kümmert“, so Funk. Hans habe nun „das Innenminis­terium gebeten, das Anliegen zu prüfen“. Zuvor hatte bereits der Trierer Bischof Stephan Ackermann erklärt, dass er den Wunsch unterstütz­e, die Assyrer ins Saarland zu holen.

Von früher rund einer Viertel-Million assyrische­n Christen in diesem Siedlungsg­ebiet seien nur noch diese 400 übrig geblieben, so Charli Kanoun, der Vorsitzend­e des assyrische­n Kulturvere­ins in seinem Brief an Hans. Es gebe eine systematis­che Verfolgung des Restes der christlich­en Assyrer. Zudem würden ihre Felder durch Brandbombe­n zerstört, so Kanoun. In dem Gebiet gibt es Kampfhandl­ungen, an denen türkische Truppen, Verbände des Assad-Regime und der Kurden beteiligt sind sowie islamistis­che Rebellengr­uppen.

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