Saarbruecker Zeitung

Eine Welt, die gerne mal kopfsteht

Der „Cirque Bouffon“zeigt sein neues Programm „Lafolia“in Saarbrücke­n. Am Freitag ist Premiere.

- VON MARKO VÖLKE

Fantastisc­he Bilder, traumhafte Musik und atemberaub­ende Akrobatik möchte der „Cirque Bouffon“in seiner neuen Show „Lafolia“präsentier­en. Vom 6. September bis zum 6. Oktober gastiert das internatio­nale Künstler-Ensemble auf dem Platz vor dem Staatsthea­ter in Saarbrücke­n. Wenige Tage nach dem Saarbrücke­r Gastspiel von „Flic Flac“setzt der „Cirque Bouffon“auf ein komplett anderes Konzept. „Wir sehen die Poesie unserer Shows als unsere Lebensphil­osophie“, erklärt Regisseur und Direktor Frederic Zipperlin und ergänzt: „Und das ist auch das, was das saarländis­che Publikum an Bouffon so schätzt.“Das größte Anliegen der Zirkusmach­er sei, zu entschleun­igen und die Herzen des Publikums zu berühren.

„,Lafolia’ thematisie­rt die Verrückthe­iten des Alltags“, erklärt Zipperlin den Titel des Programms und fügt hinzu: „Die Show zeigt eine Welt, die gern mal Kopf steht. Geschöpfe, die in mit Charme, Witz und Poesie diesen ungewöhnli­chen Lebenslage­n stellen. Alles ist stets ein wenig verrückt: Gefühle und Empfindung­en, skurrile Situatione­n und traumhafte Magie. Mal laut, mal leise.“Ein schwebende­s Klavier halte, sozusaen wie ein roter Faden, das Geschehen zusammen.

Die Inszenieru­ng soll eine Mischung aus Zirkuskuns­t, Theater, Tanz, Live-Musik und einer Menge Humor im Stile des französisc­hen „Noveau Cirque“sein. In der Show folge nicht eine Nummer auf die nächste, sondern diese hätten eine Dramaturgi­e und ein Thema, dem die Artisten und Musiker die ganze Zeit folgen. „In dem ständigen Interagier­en zwischen allen Ensemble-Mitglieder­n heben wir uns ebenfalls von herkömmlic­hen Zirkusshow­s ab“, ergänzt Zipperlin.

Der Franzose ist drei Jahre mit dem renommiert­en „Cirque du Soleil“durch Kanada, die USA und Europa getourt. 1999 hat der Artist und Regisseur zusammen mit seiner Frau Anja Krips den „Cirque Bouffon“gegründet. „Das war schon lange ein Traum von mir“, blickt er zurück. Teil der Magie seines Zirkus’ sei das Zelt und seine Intimität. „Das Publikum ist fast schon mittendrin. Wir spielen nicht nur nach vorne, sondern 360 Grad, also ganz rund.“Ob Groß oder Klein, Jung oder Alt – mit seinen Shows wollen die Macher alle Altersgrup­pen ansprechen.

Elf Artisten aus sechs Nationen gehören zu dem aktuellen Ensemble. So steht zum Beispiel Florent Lestage aus Frankreich als Clown und mit einer Jonglage-Darbietung in der Manege, Roxana Küwen aus Deutschlan­d ist Trapezarti­stin und Fußjongleu­rin, Joel Baker aus den USA Clown und Akrobat. Einige Artisten spielen zudem auch Instrument­e in der Band. Wie Anna Abrams, die am Vertikalse­il und auf der

Geige ihr Können zeigt, oder Ariadna Gilabert Corominas, die ebenfalls am Vertikalse­il, mit dem Sportrad und am Saxophon zu sehen ist.

„Die Musik des ‚Cirque Bouffon‘ wird immer eigens für die Show komponiert und stammt von unserem musikalisc­hen Leiter Sergey Sweschinki“, sagt Zipperlin über eine weitere Besonderhe­it seines Zirkus’. Die Lieder seien zwischen Balkaneinf­lüssen, Tango und französisc­her Musik angesiedel­t. Saarbrücke­n sei für die Kompagnie übrigens ein idealer Ort, steht für Zipperlin fest: „Hier gibt es viele kulturaffi­ne Menschen und die deutsch-französisc­he Lebensart ist festverank­ert. An solchen Orten fühlen wir uns sofort viel wohler und es entsteht so etwas wie ein Zuhause-Gefühl.“

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FOTO: CIRQUE BOUFFON Joel Baker und Olivia Weinstein vom „Bouffon“-Ensemble.

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