Saarbruecker Zeitung

Kooperatio­n von CDU und Grünen in Püttlingen holpert

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Der neue Püttlinger Stadtrat hat Jürgen Detzler einstimmig mit 33 zu null Stimmen als Ersten Beigeordne­ten wiedergewä­hlt. Bei den weiteren Beigeordne­ten wurde es deutlich enger. Vera Jockers-Kaltz (CDU) trat an gegen Tanja Friedrich (SPD). Gewonnen hat Jockers-Kaltz, für die 17 Ja-Zettel in der Urne lagen, während die Sozialdemo­kratin Friedrich 16 Stimmen erhielt. Hier bestand die angekündig­te Kooperatio­n von CDU und Bündnis 90/Die Grünen (wir berichtete­n) ihre erste Bewährungs­probe. Nicht so bei der Entscheidu­ng über den Dritten und letzten Beigeordne­ten: Dominik Becker (SPD) siegte mit 17 Stimmen über Michael Dörr (Grüne). Da die Christdemo­kraten 15, die Grünen zwei Sitze haben, hätte das eine rechnerisc­he Mehrheit für den Grünen-Kandidaten bedeutet; das tatsächlic­he Ergebnis zeigt jedoch, dass nicht alle CDU-Ratsmitgli­eder für Dörr gestimmt haben. Dazu gab es eine Spitze von Astrid Schramm (Linke): „Somit war ein Mitglied der CDU einsichtig und konnte wahrschein­lich nicht mit ruhigem Gewissen Herrn Dörr als Beigeordne­ten wählen.“Beigeordne­te vertreten abwechseln­d die Bürgermeis­terin in deren Abwesenhei­t und erhalten dafür auch eine Aufwandsen­tschädigun­g.

Dass die Stadtratss­itzung überhaupt so lange dauerte, lag am zeitrauben­dem Procedere bei der Besetzung der Ausschüsse, denn auch dabei wurden die einzelnen Mitglieder in geheimer Wahl bestimmt. Festzuhalt­en bleibt, dass im Hauptaussc­huss, im Kultur- und Sozialauss­chuss, im Werksaussc­hus sowie im Rechnungsp­rüfungsaus­schuss künftig je elf Ratsmitgli­eder sitzen, fünf von der CDU, vier von der SPD und je zwei von den kleineren Ratspartei­en, also Linke, Grüne, AfD und Freie Wählergeme­inschaft.

Die Sprecher allen Ratsfrakti­onen – mit Ausnahme der AfD, die keine Stellungna­hme vorbereite­t hatte – nutzten die Gelegenhei­t auch, um die Vorhaben ihrer Partei für die neue Legislatur­periode zu skizzierte­n. Dabei standen die Themen Stadtmitte, Mehrgenera­tionenhaus, Spielplätz­e und Seniorenar­beit im Vordergrun­d, ebenso Klimaschut­z, gebundene Ganztagssc­hule, Ökologie, Veranstalt­ungskonzep­te und Arbeitsplä­tzen.

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