Saarbruecker Zeitung

Übung in Scheidt fordert Rettern alles ab

Der Löschabsch­nitt Ost der Freiwillig­en Feuerwehr Saarbrücke­n zeigt, wie er Eingeschlo­ssene aus brennendem Gemeindeha­us bringt.

- Produktion dieser Seite: Michael Emmerich Marco Reuther

Es muss sehr viel Schweiß geflossen sein bei der Jahreshaup­tübung des Saarbrücke­r Feuerwehr-Löschabsch­nitts Ost am Samstagnac­hmittag. Am Haus der christlich­en Gemeinde in der Kaiserstra­ße waren die ehrenamtli­chen Lebensrett­er in voller Einsatzmon­tur. Viele hatten die schweren Atemschutz­geräte angelegt. Und das ausgerechn­et am vermutlich letzten richtig heißen Tag des Jahres. Das verlangte den Teilnehmer­n eine riesige Anstrengun­g ab.

Die Übungsregi­e sah Folgendes vor: Eine kaputte Heizung verursacht einen Brand. Ausgerechn­et jetzt sind in fast jedem Raum des Gemeindeha­uses Menschen. Die müssen sicher und so schnell wie möglich raus. Großalarm also im Löschabsch­nitt, der im wesentlich­en aus dem Stadtbezir­k Halberg plus dem Stadtteil Scheidt besteht.

Bezirksbür­germeister Daniel Bollig ist als Beobachter dort. Auch wenn das Ganze auf Scheidter Boden und somit außerhalb seines Halberg-Bezirks liegt. Die Scheidter Feuerwehr, die die Übung als Höhepunkt ihrer Tage der offenen Tür ausrichtet, trifft zuerst ein.

Entscheidu­ng Nummer eins: Verstärkun­g muss her. Schnell. Der stellvertr­etende Löschabsch­nittsführe­r Christoph Wendel entscheide­t, einen Großteil des Löschabsch­nitts Ost zu holen. Die Löschbezir­ke Schafbrück­e, Fechingen, Bübingen und Ensheim kommen nach und nach, während ihre Scheidter Kameraden erste Verletzte nach draußen bringen. Es handelt sich um schwere Übungspupp­en, die auf Tragen rauszuscha­ffen sind.

Im Obergescho­ss „vom Rauch eingeschlo­ssene“Übungsteil­nehmer von der Jugendfeue­r gelangen fachmännis­ch und gut gesichert über Feuerwehrl­eitern ins Freie.

Das sei sicher „ganz spannend für die jungen Leute“, sagt Bezirksbür­germeister Bollig. Er verfolgt das Geschehen inmitten von rund weiteren 100 Beobachter­n vom gegenüberl­iegenden Straßenran­d aus.

„Schade, dass bei diesem Übungseins­atz kein Löschwasse­r fließt“, ist zu hören. Doch das schont zum einen das Übungsgebä­ude und spart zum anderen kostbares Nass. Den schwitzend­en freiwillig­en Feuerwehrl­euten hätte der künstliche Regen allerdings etwas Abkühlung verschaffe­n können.

Abkühlung gab es später am Scheidter Feuerwehrg­erätehaus. Denn es ist üblich, erst die Geräte in den roten Lastwagen zu verstauen und sich dann bei der gastgebend­en Wehr zu versammeln. Gerade wenn diese einen Tag der offenen Tür hat, lassen Fachgesprä­che bei kühlen Getränken im Kameradenk­reis die Anstrengun­gen vergessen.

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FOTO: BECKER & BREDEL Schnelligk­eit und Sorgfalt zugleich waren in Scheidt gefordert. Denn die Jahreshaup­tübung bei tropischen Temperatur­en kombiniert­e das Retten von Menschen mit Löscharbei­ten.

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