Die Wiederauferstehung des FC Homburg
FCH antwortet auf 1:5-Klatsche gegen Ulm mit 2:1-Heimsieg gegen Kickers Offenbach. Lienhard und Marceta treffen.
Das hat gut getan. Als der Schiedsrichter am Samstag die Regionalliga-Partie zwischen dem FC Homburg und Kickers Offenbach im Homburger Waldstadion abgepfiffen hatte, war es auf grün-weißer Seite allen Beteiligten deutlich anzumerken, wie groß die Erleichterung über den 2:1-Erfolg war. „Dieser Sieg war ganz wichtig. Vor allem hat man wieder gesehen, welches Potenzial wir eigentlich haben“, sagte FCH-Vorstandschef Herbert Eder.
„Der Druck war schon höher als sonst. Wir wussten, was uns erwartet. Aber wir wussten auch, dass, wenn wir unsere Leistung bringen, auch gewinnen werden“, kommentierte Stürmer Damjan Marceta die Wiederauferstehung des zuvor arg gebeutelten FCH. Auch Jürgen Luginger räumte offen ein, dass ihm mehr als ein Brocken vom Herzen gefallen ist. „Was heißt ein Brocken? Das waren schon zwei. Die Mannschaft hat heute wieder ihr wahres Gesicht gezeigt. Davor habe ich großen Respekt“, freute sich der FCH-Trainer.
Den Saarpfälzern war vor allem in der ersten Halbzeit anzumerken, wie schwer die Last der drei Tage zuvor erlebten 1:5-Heimklatsche gegen den SSV Ulm noch auf ihren Schultern lastete. Luginger reagierte auf die unterirdische Vorstellung gegen die Süddeutschen, indem er gegen Offenbach Jannik Sommer (nicht im Kader), Marcel Carl und Patrick Dulleck (beide auf der Bank) aus der Startelf nahm. Dafür kehrte Christopher Theisen in die Anfangsformation zurück. Dazu kamen Luca Plattenhardt und Marceta zu ihrem ersten Einsatz von Beginn an.
Die Rochade sollte sich auszahlen. In einer kämpferisch überzeugenden Homburger Mannschaft gingen die beiden neu in die Startelf gekommenen Spieler mit Wille und Leidenschaft voran. „Wenn man nach langer Zeit endlich die Chance bekommt, will man sie auch nutzen“, sagte Plattenhardt, der vergangene Saison meist Bankdrücker war.
Nach einer von beiden Seiten intensiv geführten aber fußballerisch bestenfalls durchschnittlichen ersten Halbzeit ging es torlos in die Kabinen. Nach dem Wiederanpfiff kam Homburg zunehmend besser ins Spiel und ging durch Patrick Lienhard in der 60. Minute mit 1:0 in Führung. In der 71. Minute legte Marceta nach und schoss sehenswert zum 2:0 für die Hausherren ein.
Sechs Minuten später sahen die 1647 Zuschauer im Waldstadion, wie der Zweitliga-erfahrene Nejmeddin Daghfous einen eigentlich unsauber ausgespielten Konter der Gäste dank eines Fehlers von FCH-Torwart David Salfeld doch noch zum 1:2-Anschlusstreffer einschoss. Danach geriet der FCH gegen die alles nach vorne werfenden Gäste noch mal unter Druck, fuhr am Ende aber einen „verdienten Sieg“ein, wie auch Gäste-Trainer Daniel Steuernagel nach dem Spiel einräumte.
„Ich fühle mich super, nachdem ich zum ersten Mal in der Startelf gestanden habe. Aber es geht hier nicht um mich. Wir müssen als Mannschaft zusammenhalten – dann gewinnen wir auch zusammen“, unterstrich der von Regionalliga-Aufsteiger FC Gießen gekommene Torschütze Marceta, dass die Homburger Mannschaft aus den jüngsten Rückschlägen gelernt hat. Gleiches hatte auch der Trainer gesehen. „Wir haben die erwartete Reaktion gezeigt. Am wichtigsten ist aber, dass die Mannschaft verstanden hat, dass man nur so gewinnen kann“, sagte Jürgen Luginger erleichtert.
„Die Mannschaft hat heute wieder ihr wahres
Gesicht gezeigt.“
FCH-Trainer Jürgen Luginger
meinte, dass ihm nach dem Spiel „zwei
Brocken“vom Herzen gefallen sind