Krawalle bleiben auf dem Betzenberg aus
Drittliga-Derby des 1. FC Kaiserslautern gegen Waldhof Mannheim endet 1:1.
(dpa) Viel Stimmung, verbotene Pyrotechnik, eine auffällige Schmähung und keinen Sieger: Das Derby und Hochrisiko-Spiel in der 3. Fußball-Liga zwischen den Erzrivalen 1. FC Kaiserslautern und SV Waldhof Mannheim endete am Sonntag 1:1 (1:1). Laut Polizeiangaben gab es bis nach dem Schlusspfiff keine größeren Zwischenfälle rund um den Betzenberg.
Vor 36 766 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion ging Aufsteiger Mannheim bereits nach zehn Minuten durch Gianluca Korte in Führung. FCK-Innenverteidiger Kevin Kraus sorgte im ersten Aufeinandertreffen nach 18 Jahren in der 34. Minute für den Ausgleich. „Es hat nicht sollen sein. Letztlich müssen wir damit leben. Es ist ein gerechtes Ergebnis“, sagte der enttäuschte Lautern-Trainer Sascha Hildmann.
Die nach den Provokationen im Vorfeld befürchteten Ausschreitungen zwischen den rivalisierenden Fanlagern konnten auf der Anreise und während des Spiels dank des Sicherheitskonzeptes mit über 1000 Einsatzkräften verhindert werden. Wegen des Zündens von Pyrotechnik während der Partie müssen beide Vereine jedoch mit einer Strafe des DFB rechnen.
Die Lauterer Anhänger hatten zum Spielbeginn eine aufwendige Choreografie inszeniert. Dabei stand allerdings auf einem riesigen Banner in der Westkurve: „Waldhof verrecke“. „Wir haben uns mit den Behörden, insbesondere der Staatsanwaltschaft, ganz konkret ausgetauscht, ob diese Aussage durch die Meinungsfreiheit gedeckt ist. Und es ist keine Beleidigung, so die Aussage der Behörden“, erklärte Michael Klatt, kaufmännischer Geschäftsführer des FCK. „Es dann trotzdem zu verbieten, macht wenig Sinn. Wenn wir wollen, dass es Emotionen gibt, dann muss man das akzeptieren. Auch wenn das nicht der Sprachgebrauch des Vereins ist.“
Auf dem Spielfeld begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. Zunächst hatte Kaiserslautern mehr von der Partie, doch zunehmend wurden die Gäste stärker. „In der ersten Hälfte waren wir in einigen Situationen zu fahrig, hatten zu viele Ballverluste. Nach der Pause war es deutlich besser. Zum Schluss hätten wir aber das Tor machen müssen“, meinte SVW-Trainer Bernhard Trares. Doch weder der FCK noch Mannheim nutzten ihre Chancen zum Sieg. Glück hatten die Pfälzer, als Kraus nach einem Schuss von Mannheims Dorian Diring auf der Linie klärte (72.).
Während Aufsteiger Waldhof bei 13 Punkten mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz drei in die Länderspielpause geht, liegt der FCK mit neun Punkten aus sieben Spielen weit hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Tabellenführer ist weiterhin Eintracht Braunschweig. Die Niedersachsen gewannen ihre Auswärtspartie beim KFC Uerdingen am Sonntag mit 2:1 (0:0) und zogen mit nun 18 Punkten am Halleschen FC (15) vorbei.