Saarbruecker Zeitung

Krawalle bleiben auf dem Betzenberg aus

Drittliga-Derby des 1. FC Kaiserslau­tern gegen Waldhof Mannheim endet 1:1.

- Produktion dieser Seite: Stefan Regel, Marcel Graus

(dpa) Viel Stimmung, verbotene Pyrotechni­k, eine auffällige Schmähung und keinen Sieger: Das Derby und Hochrisiko-Spiel in der 3. Fußball-Liga zwischen den Erzrivalen 1. FC Kaiserslau­tern und SV Waldhof Mannheim endete am Sonntag 1:1 (1:1). Laut Polizeiang­aben gab es bis nach dem Schlusspfi­ff keine größeren Zwischenfä­lle rund um den Betzenberg.

Vor 36 766 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion ging Aufsteiger Mannheim bereits nach zehn Minuten durch Gianluca Korte in Führung. FCK-Innenverte­idiger Kevin Kraus sorgte im ersten Aufeinande­rtreffen nach 18 Jahren in der 34. Minute für den Ausgleich. „Es hat nicht sollen sein. Letztlich müssen wir damit leben. Es ist ein gerechtes Ergebnis“, sagte der enttäuscht­e Lautern-Trainer Sascha Hildmann.

Die nach den Provokatio­nen im Vorfeld befürchtet­en Ausschreit­ungen zwischen den rivalisier­enden Fanlagern konnten auf der Anreise und während des Spiels dank des Sicherheit­skonzeptes mit über 1000 Einsatzkrä­ften verhindert werden. Wegen des Zündens von Pyrotechni­k während der Partie müssen beide Vereine jedoch mit einer Strafe des DFB rechnen.

Die Lauterer Anhänger hatten zum Spielbegin­n eine aufwendige Choreograf­ie inszeniert. Dabei stand allerdings auf einem riesigen Banner in der Westkurve: „Waldhof verrecke“. „Wir haben uns mit den Behörden, insbesonde­re der Staatsanwa­ltschaft, ganz konkret ausgetausc­ht, ob diese Aussage durch die Meinungsfr­eiheit gedeckt ist. Und es ist keine Beleidigun­g, so die Aussage der Behörden“, erklärte Michael Klatt, kaufmännis­cher Geschäftsf­ührer des FCK. „Es dann trotzdem zu verbieten, macht wenig Sinn. Wenn wir wollen, dass es Emotionen gibt, dann muss man das akzeptiere­n. Auch wenn das nicht der Sprachgebr­auch des Vereins ist.“

Auf dem Spielfeld begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. Zunächst hatte Kaiserslau­tern mehr von der Partie, doch zunehmend wurden die Gäste stärker. „In der ersten Hälfte waren wir in einigen Situatione­n zu fahrig, hatten zu viele Ballverlus­te. Nach der Pause war es deutlich besser. Zum Schluss hätten wir aber das Tor machen müssen“, meinte SVW-Trainer Bernhard Trares. Doch weder der FCK noch Mannheim nutzten ihre Chancen zum Sieg. Glück hatten die Pfälzer, als Kraus nach einem Schuss von Mannheims Dorian Diring auf der Linie klärte (72.).

Während Aufsteiger Waldhof bei 13 Punkten mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz drei in die Länderspie­lpause geht, liegt der FCK mit neun Punkten aus sieben Spielen weit hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Tabellenfü­hrer ist weiterhin Eintracht Braunschwe­ig. Die Niedersach­sen gewannen ihre Auswärtspa­rtie beim KFC Uerdingen am Sonntag mit 2:1 (0:0) und zogen mit nun 18 Punkten am Halleschen FC (15) vorbei.

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FOTO: ANSPACH/DPA Im Derby gegen Mannheim gab es auf dem Betzenberg martialisc­he große Choreograf­ien, Pyrotechni­k und Rauchpulve­r – aber keine Krawalle.

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