Saarbruecker Zeitung

Katastroph­enstart kostet den Auftaktsie­g

Deutsche Basketball­er verlieren erstes WM-Spiel gegen Frankreich 74:78.

-

(sid) Henrik Rödl war die schwere Enttäuschu­ng ins Gesicht geschriebe­n, daran änderte auch der Zuspruch von Dirk Nowitzki direkt nach der Schlusssir­ene nichts. Denn der Bundestrai­ner wusste ganz genau, dass die bittere Auftaktnie­derlage gegen Frankreich nach einem Katastroph­enstart die Chancen der deutschen Basketball­er bei der WM in China erheblich schmälert.

„Die Würfe sind nicht gefallen, dann wird man nervös“, sagte Rödl nach dem 74:78 (20:36) im Bay Sports Center von Shenzhen und meinte damit das völlig verkorkste erste Viertel. Das junge Team hatte den Start in das Großevent vor den Augen von WM-Botschafte­r Nowitzki regelrecht verschlafe­n. Auch Dennis Schröder war schwer bedient. Der NBA-Profi ärgerte sich über den verpatzten Auftakt und zollte den Franzosen Respekt. „Manchmal muss man dem Gegner einfach die Hände schütteln.“Von ihm selbst müsse jetzt aber „mehr kommen“.

Topscorer war Lichtblick Johannes Voigtmann mit 25 Punkten, Schröder erzielte 23 Zähler. Beim lange bärenstark verteidige­nden Weltrangli­stendritte­n, im EM-Achtelfina­le 2017 an Deutschlan­d gescheiter­t, war Evan Fournier (26) bester Werfer.

Die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) hat schon jetzt schlechte Aussichten, die Vorrunde auf Platz eins abzuschlie­ßen. An diesem Dienstag (10.30 Uhr) folgt das Spiel gegen die Dominikani­sche Republik, ehe es am Donnerstag gegen Jordanien geht. Durch die Niederlage muss das DBB-Team die beiden ausstehend­en Vorrundens­piele gewinnen,

Nationaltr­ainer Henrik Rödl um weiterzuko­mmen.

Nur in diesem Fall wäre ein Platz für ein Olympia-Qualifikat­ionsturnie­r gesichert. Für den angestrebt­en Einzug ins Viertelfin­ale sind jetzt voraussich­tlich vier aufeinande­rfolgende Siege nötig. Und in der Zwischenru­nde warten voraussich­tlich Brocken wie Australien und Litauen.

Den ersten Fünf mit Schröder, Ismet Akpinar, Paul Zipser, Maxi Kleber und Daniel Theis zitterten im ersten WM-Spiel nach der Ära Nowitzki in der Offensive angesichts des besten NBA-Verteidige­rs Rudy Gobert (Utah Jazz) die Hände. Und auf der Gegenseite brachten die Franzosen vor allem mit Fournier (Orlando Magic) ihre Angriffe durch. Beim Stand von 0:9 nahm Rödl die erste Auszeit, Maodo Lo erzielte schließlic­h nach mehr als sieben Minuten per Dreier die ersten Punkte zum 3:14. Mit 4:16 ging es in die erste Viertelpau­se. Von 17 Würfen hatten 16 ihr Ziel verfehlt.

Bei der EM 2017 hatte das DBBTeam den starken Gegner in Istanbul ausgeschal­tet (84:81), doch in Shenzhen fehlte zunächst auch im zweiten Viertel völlig der Rhythmus. Mit einem 13:0-Lauf verkürzte die deutsche Mannschaft auf 20:24. Doch dann riss der Faden wieder bis zur Halbzeitsi­rene völlig ab.

Vor allem die NBA-Profis Theis und Kleber waren in der Offensive lange kein Faktor. Der Rückstand wuchs auf 20:40 (22.) an. Doch Voigtmann glänzte nun, auch Schröder kämpfte beherzt. Beim Stand von 50:59 ging es in den Schlussabs­chnitt, in dem Deutschlan­d kurz vor Schluss noch einmal auf zwei Punkte ran kam – doch es reichte nicht mehr.

„Die Würfe sind nicht gefallen, dann wird man

nervös.“

über die 17 Würfe im ersten Viertel,

von denen 16 danebengin­gen

 ?? FOTO: ASFOURI/AFP ?? Gegen den französisc­hen Abwehrspez­ialisten Rudy Gobert (in Weiß), hier beim Wurf, zitterten den deutschen Spielern zu Spielbegin­n die Hände. Bester deutscher Werfer war Johannes Voigtmann (vorne) mit 25 Punkten.
FOTO: ASFOURI/AFP Gegen den französisc­hen Abwehrspez­ialisten Rudy Gobert (in Weiß), hier beim Wurf, zitterten den deutschen Spielern zu Spielbegin­n die Hände. Bester deutscher Werfer war Johannes Voigtmann (vorne) mit 25 Punkten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany