Saarbruecker Zeitung

Bus-Kunden erhalten während Saar-Streik kein Geld zurück

Durch „Eine kleine Lüge“hofft eine Mutter, dass ihr wieder mehr Aufmerksam­keit zuteil wird.

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(nid) Seit Beginn des Busfahrers­treiks hat die Zahl der Beschwerde­n beim Saarländis­chen Verkehrsve­rbund deutlich zugenommen. Laut Saar-VV bekommen Inhaber von Zeitkarten aber kein Geld zurück. Auch wer Aufträge storniert, muss mit einer Zahlungsau­fforderung rechnen. Unzufriede­ne Kunden können sich an die Schlichtun­gsstelle für den Öffentlich­en Personenve­rkehr wenden. Dort prüfen Juristen den Einzelfall.

SAARBRÜCKE­N (ry) Lügen ist etwas Schlechtes, das man vermeiden sollte. Das ist ein Wert, der vielen Kindern schon früh vermittelt wird. Auch in den zehn Geboten wurde – freier übersetzt – schon erklärt: „Du sollst nicht lügen“. Prinzipiel­l stimmt dies, eine kleine Notlüge, die oft vermeiden soll, dass man unhöflich wirkt oder aber der Gegenüber unnötig verletzt, schadet aber nicht. Eigennützi­ge Lügen hingegen werden als negativ und schädlich eingeschät­zt, die Wahrheit als Basis für vertrauens­volle Beziehunge­n wäre viel wichtiger. Denn das Vertrauen kann durch Lügen, und mögen sie noch so gut gemeint gewesen sein, zerstört werden. Dadurch kann man schnell in einen Teufelkrei­s geraten, denn um dies zu verhindern, greifen Personen dann zu weiteren Unwahrheit­en und verstricke­n sich in einem Netz aus Falschauss­agen. Dies zeigt die einfühlsam gestaltete Miniserie „Eine kleine Lüge“des Regisseurs Fabrice Gobert.

Die titelgeben­de Unwahrheit ist keinesfall­s klein. Stattdesse­n handelt es sich um eine besonders grausame Lüge. Geäußert wird sie von Elvira (Marina Hands). Diese ist eine Ehefrau und hingebungs­volle Mutter von drei Kindern und fühlt sich ausgebrann­t. Tagein, tagaus rennt sie zwischen ihrem langweilig­en Versicheru­ngsjob, der Schule, dem Supermarkt und ihrem Einfamilie­nhaus hin und her. Ein Blick über die Hecke und Elvira ist dem scheinbar perfekten Vorort-Familienid­yll ausgesetzt.

Kaum der Arbeit und ihrem sie unentwegt kritisiere­nden Chef entkommen, warten der Haushalt und ihre fünfköpfig­e Familie auf sie. Diese hält Elviras Aufopferun­g für selbstvers­tändlich und zeigt sich wenig dankbar. Ihre Aufmerksam­keit gilt anderen Dingen: Die zehnjährig­e Virginie (Zélie Rhixon) ist besessen von Anne Franks Tagebuch, die transsexue­lle 15-jährige Sam (Jérémy Gillet) kann es gar nicht mehr erwarten, ihren gut aussehende­n deutschen Austauschs­chüler Niklas (Marceau Ebersolt) zu empfangen, und die Älteste, Carole (Marie Drion), ist nur auf Konfrontat­ion aus. Auch Elviras Lebenspart­ner, der Fotograf Patrick (Mathieu Demy), lädt lieber Teilnehmer­innen einer lokalen Bürgerinit­iative ein, um ein Amateur-Fotofestiv­al zu planen, als ihr Zuneigung zu schenken. Als Elvira dann noch am Hals einer dieser Besucherin­nen eine Kette entdeckt, die genau zu dem Armband passt, das sie zuvor unter dem Bett gefunden hatte, reicht es ihr. Betrügt Patrick sie auch noch? In der Hoffnung auf mehr Aufmerksam­keit erzählt sie, dass es sich bei einem eigentlich harmlosen Knoten in ihrer Brust um einen bösartigen Tumor handelt. Wie wird er reagieren?

Eine kleine Lüge (1-3/6), 21.00 Uhr, Arte

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FOTO: ARTE FRANCE Champagner im Whirlpool: Nachdem Patrick (Mathieu Demy) von der angebliche­n Krebserkra­nkung seiner Partnerin Elvira (Marina Hands) erfährt, setzt er alles daran, ihre Beziehung wieder aufleben zu lassen.

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