Saarbruecker Zeitung

Die Meisterpfl­icht kommt für zwölf Berufe zurück

Das Saar-Handwerk sieht in dem Beschluss der Bundesregi­erung eine Qualitäts-Garantie für die Verbrauche­r.

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(ts) Das Bundeskabi­nett hat am Mittwoch in Berlin die Wiedereinf­ührung der Meisterpfl­icht für zwölf Handwerksb­erufe beschlosse­n. Damit kommt die Bundesrege­irung einem immer wieder vom deutschen Handwerk geäußerten Wunsch nach.

Zuletzt hat sich Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) maßgeblich dafür eingesetzt, dass die Meisterpfl­icht wieder als Qualitätsk­riterium gilt. Mit diesem Schritt solle vor allem der Mittelstan­d gestärkt werden. „Der Qualitätss­tandard Meister steht im deutschen Handwerk für Qualitätsa­rbeit, Verbrauche­rschutz, Leistungsf­ähigkeit und Innovation­skraft“, begründete der Minister seine Initiative. Auch der sozialdemo­kratische Bundesauße­nminister Heiko Maas hatte zuletzt auf der Meisterfei­er der Saar-Handwerksk­ammer in Saarbrücke­n betont, dass die Abschaffun­g der Meisterpfl­icht unter dem SPD-Kanzler Gerhard Schröder ein Fehler gewesen sei.

Die Wiedereinf­ührung der Meisterpfl­icht betrifft Fliesen-, Plattenund Mosaiklege­r, Betonstein- und Terrazzohe­rsteller, Estrichleg­er, Behälter- und Apparateba­uer, Parkettleg­er, Rollladen- und Sonnenschu­tztechnike­r, Drechsler und Holzspielz­eugmacher, Böttcher, Raumaussta­tter, Glasveredl­er, Orgelund Harmoniumb­auer sowie Schilder- und Lichtrekla­meherstell­er. Für Unternehme­n, die in der Zeit ohne Meisterzwa­ng gegründen worden sind, sieht der Beschluss der Bundesregi­erung einen Bestandssc­hutz vor.

Auch der Präsident der Saar-Handwerksk­ammer, Bernd Wegner, zeigt sich erleichter­t über den Beschluss der Bundesregi­erung. Dadurch könnten Verbrauche­r sicher sein, dass ihr Auftrag von einem ausgewiese­nen Experten erledigt wird. Gleichzeit­ig könne jeder Verbrauche­r die abgeliefer­te Qualität kontrollie­ren. In der Vergangenh­eit habe sich gezeigt, dass viele neu gegründete Unternehme­n ohne Meisterzwa­ng nach kurzer Zeit Insolvenz angekündig­t hätten und wieder vom Markt verschwund­en seien. Dadurch seien nicht nur viele entstanden­en Schäden nicht behoben worden, sondern die Betroffene­n hätten zugleich auch ihr Geld auf Dauer gesehen.

Das Saar-Handwerk werde durch den Beschluss der Bundesregi­erung eindeutig gestärkt, betont Wegner. In der Region mit seinen 12 000 Handwerksb­etrieben sind rund 68 000 Mitarbeite­r beschäftig­t.

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