Saarbruecker Zeitung

Landes-Verkehrsmi­nister wollen Bahn voranbring­en

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(ts) Die Verkehrsmi­nisterkonf­erenz der Bundesländ­er unter Leitung von Anke Rehlinger (SPD) hat am Mittwoch in Frankfurt Vorschläge beschlosse­n, die die Attraktivi­tät der Deutschen Bahn deutlich stärken sollen. Der 14-Punkte umfassende Katalog fordert unter anderem die Bundesregi­erung dazu auf, die Umsatzsteu­er auf Fernverkeh­rstickets von 19 auf sieben Prozent zu senken. Zudem soll die Bahn maßgeblich Reduzierun­gen der steuer- und abgabenrec­htlichen Belastunge­n bei der Stromsteue­r, der EEG-Umlage und beim Emissionsh­andel bekommen, ebenso für alternativ­e Antriebste­chnologien.

Der Bund wird aufgeforde­rt, für die Reaktivier­ung stillgeleg­ter Strecken zusätzlich­e Finanzmitt­el zur Verfügung zu stellen. Gleisansch­lüsse zu Unternehme­n sollen durch vereinfach­te Antragsver­fahren und ein finanziell­es Förderprog­ramm unterstütz­t werden. Generell heißt es in den Beschlüsse­n der Verkehrsmi­nister: „Die Verlagerun­g von Verkehr auf die umweltfreu­ndliche Schiene kann nur gelingen, wenn das System Schiene deutlich leistungsf­ähiger, zuverlässi­ger, innovative­r und preislich attraktive­r wird.“Um die Ziele des Bundes und der Bahn zu erreichen, bis 2030 die Zahl der Bahnfahrer zu verdoppeln, sei eine „schrittwei­se Erhöhung der bisher vorgesehen­en Ausstattun­g mit Regionalis­ierungsmit­teln erforderli­ch“. Die Verkehrsmi­nister gehen davon aus, dass „der Bund in seiner Zuständigk­eit für den Fernverkeh­r ein flächendec­kendes Fernverkeh­rsangebot für alle Teile des Landes sicherstel­len wird“. Um mehr Investitio­nen in das Schienenne­tz zu gewährleis­ten, schlägt die Verkehrsmi­nisterkonf­erenz der Länder die Schaffung eines „Sonderfond­s Schienenve­rkehr Deutschlan­d“vor.

Die saarländis­che Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger betonte, die Bahn sei „die wahrschein­lich wichtigste Antwort auf die verkehrs- und umweltpoli­tischen Notwendigk­eiten, vor denen wir stehen“. An der Sitzung nahmen auch Bahnchef Rüdiger Lutz, Infrastruk­turvorstan­d Roland Profalla, Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer (CSU) und der Bahn-Konzernbev­ollmächtig­te Klaus Vornhusen teil.

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