Saarbruecker Zeitung

Ermittlung­en im Darknet-Cyberbunke­r dauern an

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(dpa) Rund zehn Tage nach dem Auffliegen eines Darknet-Rechenzent­rums in einem ehemaligen Bunker an der Mosel sind die Ermittler weiter vor Ort beschäftig­t. „Die Untersuchu­ngen werden angesichts der Vielzahl an sichergest­ellten Servern und der daraus resultiere­nden Datenmenge auch noch einige Zeit andauern“, sagte Oberstaats­anwalt Jörg Angerer von der Landeszent­ralstelle Cybercrime der Generalsta­atsanwalts­chaft Koblenz. Er gehe davon aus, dass der Ex-Bundeswehr-Bunker in Traben-Trarbach beschlagna­hmt werde.

Das Serverzent­rum für illegale Geschäfte im Darknet war am 26. September bei einer großen Polizeiakt­ion ausgehoben worden. Die Betreiber sollen auf Servern Webseiten gehostet haben, über die Kriminelle Drogen verkauften, Falschgeld­geschäfte abwickelte­n, Kinderporn­os verschickt­en oder Cyberangri­ffe starteten. Von 13 Beschuldig­ten im Alter von 20 bis 59 Jahren sitzen sieben in Haft. Bisher hätten sich die Beschuldig­ten nicht zur Sache eingelasse­n, sagte Angerer. Hauptakteu­r soll ein 59 Jahre alter Niederländ­er sein, der den Cyberbunke­r Ende 2013 erworben und nach und nach aufgebaut habe.

Über einen Abtranspor­t der Geräte könne erst entschiede­n werden, wenn ein vollständi­ges Bild der Anlage geschaffen werden konnte, sagte Angerer. Er ging davon aus, dass die Auswertung weitere Verfahren nach sich ziehen werde. Nach Angaben der Ermittler handelte es sich um den bundesweit ersten Schlag gegen einen „Bulletproo­f-Hoster“, der das Ziel verfolgte, mit „höchsten Sicherheit­sstandards“kriminelle Kunden vor dem Zugriff staatliche­r Organe zu bewahren.

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FOTO: DPA Das Serverzent­rum für illegale Geschäfte im Darknet in einem ehemaligen Natobunker in Traben-Trarbach wurde von der Polizei ausgehoben.

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