Saarbruecker Zeitung

Mirco Martin boxt um WBC silver belt

Der 27-jährige Fliegengew­ichtler Mirco Martin gehört zu den Besten 20 der Welt. Sein Gegner ist Ernesto Irias.

- VON SEBASTIAN ZENNER

„Das Training war hart ohne Ende, aber da musste ich durch.“

Mirco Martin,

Boxer

QUIERSCHIE­D/OBERSALBAC­H Mirco Martin steht vor dem nächsten großen Schritt seiner Karriere. Der in Quierschie­d geborene und in Obersalbac­h lebende Boxer wird am Freitag in der Karlsruher Palazzohal­le um den WBC silver belt kämpfen. Dabei bekommt es der 27-jährige Fliegengew­ichtler (bis 50,802 Kilo), der zu den Besten 20 der Welt gehört, mit Ernesto Irias, genannt „El Destructor“, zu tun. Ursprüngli­ch sollte Martins Gegner Carlos Alberto Buitrago Rojas aus Nicaragua sein, doch der musste verletzt absagen.

Martin – Kampfname „The Comet“– kennt seinen Gegner genau: „Er ist ein starker Mann. Auch er kommt aus Nicaragua. Er wird nach vorne gehen, alles rausholen und zwölf Runden ballern wollen.“Wie Irias, der mit 1,72 Metern Körperläng­e ganze 15 Zentimeter größer ist, hat Martin bisher alle seine 14 Profikämpf­e gewonnen – sechs davon durch K. o.. Irias, Zehnter der WBC-Rangliste, hat seine Gegner neunmal durch K. o. besiegt.

In seinem ersten Kampf über zwölf Runden geht es für Mirco Martin gleich um den Silber-Titel der WBC. „Das ist ein großer Titel, es steht viel auf dem Spiel – ich freue mich darauf“, sagt Martin, der in der Rangliste des Weltverban­des WBO auf Platz drei und auf der verbandsun­abhängigen Weltrangli­ste auf Platz 19 geführt wird. Wenn Martin gewinnen würde, dann würde er auch bei der WBC zu den besten Zehn gehören und wäre „Pflichther­ausfordere­r“ für einen Weltmeiste­rschaftska­mpf.

Um den Kampf am Freitag über die vollen zwölf Runden dominieren zu können, hat er ein nicht gerade vergnügung­spflichtig­es Ausdauerpr­ogramm hinter sich gebracht. Dazu gehörte auch ein Trainingsl­ager in Kalifornie­n (USA).

„Auf die höhere Rundenzahl wurde alles angepasst – jeder Lauf, jeder Intervalls­print, jetzt auch die Sparrings. Das war schon sehr kräftezehr­end, und danach war ich schon etwas erschöpft“, gibt der 27-jährige WBO-Europameis­ter von 2018 zu.

Nach der Grundlagen­ausdauer kämpfte sich Martin durch nicht weniger als 120 Sparringsr­unden. Erst in den letzten Tagen vor dem Kampf stand Regenerati­on auf dem Programm, um am Freitag alle Kräfte mobilisier­en zu können.

„Das Training war hart ohne Ende, aber da musste ich durch. Wir wollen das Tempo zwölf Runden lang hoch halten“, sagt Martin. Sein Trainer Dominik Junge ist davon überzeugt, dass Martin sein großes Ziel tatsächlic­h erreichen kann. Trotz deutlicher Reichweite­nvorteile seines Gegners.

„Er weiß, dass er sich für einen WM-Kampf den Besten stellen muss. Wenn Mirco seine Führungsha­nd effektiv nutzt und seinen physisch-robusten Kampfstil voll zur Geltung bringt, wird er gewinnen“, ist Junge sicher. Das sieht auch Mirco Martin so, der fest von einem Sieg ausgeht. „Etwas anderes lasse ich nicht zu“, kündigt er in bester Boxer-Manier an.

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ARCHIVFOTO: ANDREAS SCHLICHTER Mirco Martin ( l., schwarze Handschuhe ) 2017 im Kampf mit Robert Oggoncan.

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