Saarbruecker Zeitung

Stadt Püttlingen kauft leerstehen­des Haus

Aus dem Gebäude der ehemaligen Bäckerei Kühnen, seit fast fünf Jahren ungenutzt, soll ein soziales Zentrum mit Mehrgenera­tionenhaus und Juz werden. Zum Kaufpreis von knapp 200 000 Euro kommen noch Umbaukoste­n.

- VON WALTER FAAS UND MARCO REUTHER Produktion dieser Seite: Michael Emmerich, Marco Reuther Martin Rolshausen

PÜTTLINGEN Das Mehrgenera­tionenhaus (MGH) Püttlingen zieht, voraussich­tlich am Freitag, 28. Dezember, vom bisherigen Standort

Völklinger Straße 14 in neue Räume. Diese liegen ebenfalls in der Völklinger Straße, etwas zentraler, im Haus Nr. 1, die ehemalige Geschäftss­telle der Volksbank. Da die Stadt Püttlingen ihr MGH erst vor nicht einmal zwei Jahren eröffnet hat, stellt sich die Frage nach den Gründen. Bei unserer Nachfrage wurde deutlich, dass der geplante Umzug in einem größeren Zusammenha­ng steht: Die Stadt hat in der zentralen Pickardstr­aße eine großflächi­ge Immobilie, das frühere Café Kühnen für 197 250 Euro aufgekauft, 65 750 Euro davon kommen aus der Stadtkasse, der Rest wird aus Fördermitt­eln finanziert.

Das Gebäude mit einem kleinen Saal im Erdgeschos­s, der nach hinten raus fast bis an den Püttlinger Stadtpark heran reicht, steht schon seit der Insolvenz von Café und Bäckerei im Sommer 2015 leer. Die Stadt Püttlingen will dort ein zentral gelegenes Soziales Zentrum eröffnen, so der Püttlinger Fachbereic­hsleiter Öffentlich­e Dienste Bernd Bläs. Geplant sei, so Bläs, in diesem Zentrum das MGH unterzubri­ngen und auch das JUZ Püttlingen, das derzeit nicht weit entfernt in etwas beengten Räumlichke­iten seine Bleibe hat. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen dann noch weitere soziale Einrichtun­gen folgen, denkbar seien Tagespfleg­e und/oder Seniorenbü­ro.

Die Ratsfrakti­onen hatten alle für den Kauf gestimmt, mit der Maßgabe, dass MGH und Juz in das Gebäude einziehen. Der entspreche­nde Umbau des Gebäudes in ein Soziales Zentrum wird aus Mitteln des Investitio­nsprogramm­es „Soziale Integratio­n im Quartier“gefördert. Der Eigenantei­l der Stadt Püttlingen am Umbau wird voraussich­tlich 142 000 EUR betragen.

Da jedoch der Umbau seine Zeit braucht – ein Fertigstel­lungstermi­n steht noch nicht fest –, anderersei­ts aber der Vermieter des bis jetzt genutzten MGH-Hauses die Chance habe, einen langfristi­geren Mietvertra­g für seine Immobilie abzuschlie­ßen, „wollte die Stadt dem nicht im Wege stehen und hat sich also für den vorübergeh­enden Umzug des Mehrgenera­tionenhaus­es in die Völklinger Straße 1entschlos­sen“, begründet Bläs das Vorgehen.

Dass die Stadt Püttlingen überhaupt im Jahr 2017 das MGH ins Leben gerufen hat, steht im Zusammenha­ng mit ihrem Gemeindeen­twicklungs­konzept

und der Tatsache, dass es hierfür Zuschüsse aus dem „Bundesprog­ramm Mehrgenera­tionenhäus­er“gab. Weitere Beihilfen für den laufenden Betrieb kommen vom Land, vom Regionalve­rband Saarbrücke­n und aus dem städtische­n Haushalt. Angeboten werden Kurse, Vorträge, Geselligke­it, Gymnastik, Gesang, Exkursione­n,

Theaterbes­uche und vieles mehr. Bereits im ersten Jahr seines Bestehens wurden die Angebote des MGH Püttlingen von über 6000 Menschen genutzt.

 ?? FOTO: BECKER & BREDEL ?? Die Stadt Püttlingen hat in der Pickardstr­aße eine großflächi­ge Immobilie, das frühere Café Kühnen, für 197 250 Euro gekauft. 65 750 Euro davon kommen aus der Stadtkasse, der Rest wird aus Fördermitt­eln finanziert.
FOTO: BECKER & BREDEL Die Stadt Püttlingen hat in der Pickardstr­aße eine großflächi­ge Immobilie, das frühere Café Kühnen, für 197 250 Euro gekauft. 65 750 Euro davon kommen aus der Stadtkasse, der Rest wird aus Fördermitt­eln finanziert.

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