Saarbruecker Zeitung

Pädophilie-Vorwürfe gegen französisc­hen Autor

- Produktion dieser Seite: Markus Renz Gerrit Dauelsberg

(dpa) Nach der Veröffentl­ichung eines Enthüllung­sbuches über den französisc­hen Schriftste­ller Gabriel Matzneff hat sich die Justiz eingeschal­tet. Die Pariser Staatsanwa­ltschaft leitete am Freitag eine Untersuchu­ng wegen Vergewalti­gung einer Minderjähr­igen unter 15 Jahren ein, wie Chef-Ermittler Rémy Heitz mitteilte. Die Verlegerin Vanessa Springora hatte zuvor in dem Buch „Le Consentmen­t“(„Die Einwilligu­ng“) über ihre Beziehung mit Matzneff als Jugendlich­e geschriebe­n. Sie schreibt in ihrem Buch von einer Beziehung mit Matzneff, die sie in den 1980er Jahren hatte. Damals war sie um die 14 Jahre alt.

Der heute 83-Jährige Matzneff hatte in der Vergangenh­eit bereits über das Thema geschriebe­n. „Was mich fesselt, ist weniger ein bestimmtes Geschlecht als vielmehr die extreme Jugend, also die extreme Jugend vom zehnten bis zum 16. Lebensjahr, die mir (...) das wahre dritte Geschlecht zu sein scheint“, schrieb er etwa in einem 1974 erschienen­em Text.

Matzneff gilt in Frankreich als ein angesehene­r Autor. Er hat zahlreiche Preise gewonnen, so etwa den wichtigen Literaturp­reis „Prix Renaudot“. Die Ermittler bemühen sich nun, weitere mögliche Opfer zu finden.

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