Sulzbachs Feuerwehr sagt größte Fastnachtsfete ab
Die Einsatzkräfte organisieren seit 20 Jahren eine große Fete für bis zu 700 Faasebooze. Jetzt fällt sie aus. Der Grund: Die Lebensretter sind überlastet.
„Wir bitten um euer Verständnis.“Mit diesen Worten wendet sich die Sulzbacher Feuerwehr an die Bevölkerung. Die Einsatzkräfte haben schweren Herzens eine Entscheidung getroffen: Sie haben ihr beliebtes Fastnachtstreiben im Gerätehaus abgesagt. Die Fete des Löschbezirks Stadtmitte an Fastnachtssamstag mit ihrem umfangreichen Rahmenprogramm lockte immer mehr Narren an. Zuletzt waren es mehr als 700. Viele Vereine aus der Region schickten Garden, Männerballetts oder Musikgruppen für das Bühnenprogramm. Die Veranstaltung der Feuerwehr, die 2019 zum 20. Mal gefeiert wurde, entwickelte sich zur größten Karnevalsfete in der Stadt Sulzbach.
„Leider müssen wir euch mitteilen, dass unsere traditionelle Veranstaltung an Faschingssamstag in diesem Jahr nicht stattfinden wird“, erklärt die Wehr. Pressesprecher Patrik Wagner sagt zum Grund für die Absage: „Seit Jahren steigen die Einsatzzahlen. 2019 verzeichneten wir mit 130 Einsätzen allein im Löschbezirk Stadtmitte einen neuen Höhepunkt.“Die Vorbereitung der Veranstaltung beginne ein halbes Jahr vor Fastnacht. Diesmal hätten die Einsatzkräfte kaum Zeit dafür gehabt. Deshalb teilen sie mit: „Da wir euch keine improvisierte Veranstaltung bieten wollen, haben wir uns schweren Herzens dazu entschlossen, unsere Faschingsparty für ein Jahr ruhen zu lassen.“
Sulzbachs Bürgermeister Michael Adam erklärt auf SZ-Anfrage: „Ich bedauere es sehr, dass der Löschbezirk Stadtmitte unserer Feuerwehr das närrische Treiben am Fastnachtssamstag im Gerätehaus abgesagt hat.“Und der Verwaltungschef, der Kraft seines Amtes Chef der Wehr ist, ergänzt: „Die Veranstaltung hat sich in den vergangenen Jahren prächtig entwickelt und ist mit ihrem attraktiven Programm zu einem Highlight der närrischen Tage in unserer Stadt geworden.“Doch der Aufwand für die Fastnachtsfete ist zu hoch geworden, sagt Wagner. Zu den vielen Einsätzen kämen wöchentliche Ausbildungsdienste und zeitintensive Arbeiten und Wartungen sowie Pflege der Fahrzeuge und Ausrüstung. Darüber hinaus nähmen die Arbeit in den Fachbereichen und der Verwaltungsaufwand immer mehr zusätzliche Zeit in Anspruch. Viele tausend Stunden kämen so jährlich zusammen. Nicht zuletzt gingen die Wehrleute noch ihrem Berufs- und Familienleben nach. Die Faschingsveranstaltung belaste die Mitglieder des Löschbezirks zusätzlich durch wochenlange Vorbereitungen. Das alles sei nun zu viel für die Lebensretter geworden.
Die Absage dürfte nicht das Ende des Fastnachtstreibens im Gerätehaus sein. 2021 soll es die Veranstaltung mit neuem Konzept wieder geben. „Das aktuelle Jahr möchten wir zum Krafttanken nutzen und im nächsten Jahr mit neuem Konzept und neuen Ideen an Fasching durchstarten“, erklärt Wagner.