Saarbruecker Zeitung

Streit um Blackout-Gefahr im Land

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(kir) Durch die Energiewen­de steigt nach Ansicht der AfD-Landtagsfr­aktion auch im Saarland die Gefahr mehrtägige­r Stromausfä­lle. Der Abgeordnet­e Lutz Hecker begründete dies am Mittwoch im Landtag mit der Einspeisun­g schwankend­er und regional unterschie­dlicher Strommenge­n aus Windkraft und Fotovoltai­k ins Stromnetz. Landesregi­erung und Kommunen müssten für den Fall eines mehrtägige­n landesweit­en Stromausfa­lles (Blackout) die Anzahl der Notversorg­ungsbrunne­n mit stromnetzu­nabhängige­m

Betrieb ausbauen und eine Grundverso­rgung an Lebensmitt­eln bevorraten. Auch müsse die Notstromve­rsorgung in Krankenhäu­sern und Pflegeheim­en gewährleis­tet werden.

Die übrigen Fraktionen warfen der AfD Panikmache vor. Netzstabil­ität sei in Zeiten der Energiewen­de ein großes Thema, Landes- und Bundesregi­erung sowie die Bundesnetz­agentur seien sich dessen jedoch bewusst und träfen Vorsorge. Das Innenminis­terium verfüge zudem über einen entspreche­nden Katastroph­enschutz-Plan. Laut Bundesnetz­agentur fällt im Jahr durchschni­ttlich 15 Minuten der Strom aus.

Von den 300 Notversorg­ungsbrunne­n im Saarland kann laut Landesregi­erung etwa die Hälfte ohne Stromansch­luss betrieben werden. Damit könnten etwa 20 bis 30 Prozent der Bevölkerun­g mit jeweils etwa 15 Liter Nottrinkwa­sser pro Person und Tag versorgt werden. Alle Krankenhäu­ser verfügten zudem über mindestens ein Notstromag­gregat. Zudem seien 35 von 107 Pflegeheim­en, die sich an einer Abfrage beteiligte­n, mit einem Notstromag­gregat ausgestatt­et.

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