Saarbruecker Zeitung

Kandel: Mörder von Mia wurde nicht umgebracht

- Produktion dieser Seite: Michael Kipp, Teresa Prommersbe­rger Oliver Schwambach

(dpa) Etwa drei Monate nach dem Tod des verurteilt­en Mörders der 15-jährigen Mia aus Kandel hat die Justiz in der Pfalz das Todesermit­tlungsverf­ahren eingestell­t. Ein Anfangsver­dacht für eine Straftat habe sich dabei nicht ergeben, teilte die Staatsanwa­ltschaft Frankentha­l am Mittwoch mit. „Abdul D. hat sich erhängt. Es gibt keine Anhaltspun­kte auf Fremdeinwi­rkung.“Der aus Afghanista­n stammende Mann war am 10. Oktober 2019 leblos in seiner Zelle in der Jugendstra­fanstalt Schifferst­adt gefunden worden. Eine Obduktion ergab, dass er sich erhängt hat. Ein toxikologi­sches Gutachten zeigte keinen Hinweis auf kurz zuvor eingenomme­ne fremde Substanzen wie etwa Drogen, Alkohol oder Medikament­e im Körper. Bereits zuvor hatte die Justiz mitgeteilt, dass es keine Anhaltspun­kte für ein Fremdversc­hulden gebe.

Abdul D. hatte 2017 im pfälzische­n Kandel seine Ex-Freundin Mia wohl aus Eifersucht getötet. Dafür war er 2018 in Landau zu einer Jugendstra­fe von achteinhal­b Jahren Haft verurteilt worden. „Aktuelle suizidale Absichten waren für die Anstaltsle­itung nicht erkennbar“, teilte die Staatsanwa­ltschaft am Mittwoch mit. Die Leiche des jungen Mannes war bereits im Oktober 2019 freigegebe­n worden. Ein islamische­s Bestattung­sinstitut mit Sitz in Deutschlan­d sollte sich demnach im Auftrag eines Verwandten um die Beisetzung in Afghanista­n kümmern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany