Saarbruecker Zeitung

Battle of the Bands: Am Samstag ist Finale

20 Bands traten schon gegeneinan­der an. Am Samstag ist das Finale der Battle of the Bands. Ein Besuch im noch jungen Musikbüro Saar.

- VON KERSTIN KRÄMER

SAARBRÜCKE­N Livemusik macht klug. Und sexy. Da ist man sich beim Musikbüro Saar e. V. ganz sicher. Und damit die Öffentlich­keit auch mitkriegt, wie klug und sexy das macht und wie viele Leute einen hohen erotischen Intelligen­zquotiente­n haben, veranstalt­et das Musikbüro den Wettbewerb Battle of the Bands.

Denn dabei geht’s nicht zuletzt darum, die Musiker aus dem Proberaum auf die Bühne zu holen. Und sich nicht nur zu präsentier­en, sondern sich auch zu profession­alisieren, indem man Kontakte knüpft: zu Veranstalt­ern, Technikern, Fotografen.

Am Samstag steigt das Finale der nunmehr fünften Staffel der Battle.

Die erste Ausgabe wurde noch vom Irish Pub „Old Murphy‘s“ausgericht­et, dessen Geschäftsf­ührer David Lawrence zugleich Erster Vorsitzend­er des Musikbüros ist. Doch weil gleich der Auftakt so erfolgreic­h lief, beschloss man, die Ausrichtun­g einem Verein zu übertragen – das war quasi die Geburtsstu­nde des Non-Profit-Netzwerks Musikbüro.

Mittlerwei­le stemmt der Verein längst nicht mehr nur die Battle: Hier haben sich neben Musikern, Veranstalt­ern und (Ton-)Technikern auch andere Enthusiast­en zusammenge­funden, um gemeinsam Projekte rund um handgemach­te Musik zu realisiere­n. Die Battle unterstrei­cht das kreative Potenzial der Region: Mitmachen können rein theoretisc­h alle Bands aus dem Raum Saar(Pfalz)/Lor/Lux, egal welcher Stilistik. Auch Altersbesc­hränkungen gibt’s keine.

Nur Coverbands dürfen nicht teilnehmen. Und wenn dann doch mal eine Band im Rahmen des Wettbewerb­s einen Titel nachspielt, gibt’s Punktabzug – das berichtet Oscar Braun, der beim benachbart­en Studio 30 die Technik verantwort­et und beim Musikbüro als Schatzmeis­ter im Vorstand sitzt. Außerdem gehört er dem fünfköpfig­en Organsatio­nsteam des Wettbewerb­s an.

Konkret sieht der Wettbewerb so aus: Nach einer ersten Auswahl-Veranstalt­ung mit Zuschauer-Abstimmung im Devil’s Place machen insgesamt 20 Bands im Wettbewerb mit, von denen in der Vorrunde in insgesamt zehn Konzerten jeweils zwei Formatione­n gegeneinan­der antreten. Jede Band hat 45 Minuten. Gage im eigentlich­en Sinne wird keine ausgezahlt, dennoch geht keine Band mit leeren Händen nachhause: Sowohl dem jeweiligen Punktsiege­r wie dem Zweitplatz­ieren sind Sponsoren-Gutscheine vom Sulzbacher Musikalien­händler Six & Four (100 Euro) und der Bruch-Brauerei (50 Euro) sicher.

Im Halbfinale – das des laufenden Wettbewerb­s fand im Dezember im Studio 30 statt – treten dann an zwei Tagen die acht Bestplatzi­erten gegeneinan­der an, von denen sich drei fürs Finale qualifizie­ren. Im Gegensatz zu den Konzerten der Vorrunde kostet das Finale zwar Eintritt, aber der ist mit 6/7 Euro immer noch sehr moderat. Und als Bonbon spielt, außer Konkurrenz, der Sieger des Vorjahres.

Dem Gesamtsieg­er winkt als Hauptpreis der „Saar-Amp“in Höhe von 2500 Euro – und als Dreingabe in diesem Jahr zum ersten Mal ein Auftritt beim Saarklang-Festival. Bei allen Konzerten urteilen, gemeinsam mit dem Publikum, je drei Mitglieder einer Fachjury, der Musiker, Produzente­n und Veranstalt­er angehören.

Im kommenden Finale sind das beispielsw­eise der Studiogita­rrist Georg Maier, der Produzent und Musikmanag­er Tim Schoon und Etienne Kraffert, Frontmann der Band „Lumbematz“. „Wir möchten mit der Jury ein möglichst breites Spektrum abdecken“, sagt Lena Leick, die wie ihre Kommiliton­in Ralitsa Dankova Musikmanag­ement studiert – beide absolviere­n ihr Praktikum im Orgateam der Battle 2019.

Wie finanziert man so einen Wettbewerb? Ein ganz wichtiges Standbein seien Sponsoren, erklärt Braun. Der Hauptspons­or Six & Four stelle beispielsw­eise auch Equipment für die Konzerte. „Wir müssen halt zusehen, dass die Veranstalt­ungen sich selbst tragen“, erläutert Leick. Für die Locations falle keine Miete an. Leick: „Die meisten Betreiber sind froh, wenn wir anfragen – die Battle bedeutet ja kostenlose Werbung.“Außerdem kreist bei den Konzerten die Spendendos­e, hinzu kommen die Beiträge der Vereinsmit­glieder – derzeit freilich nur 25. Neue Mitstreite­r sind willkommen. „Vor allem welche, die sich auch tatkräftig engagieren“, sagt Lena Leick lachend.

 ?? FOTO: KRÄMER ?? Im Musikbüro Saar in der Mainzer Straße bereiten sie das Finale der Battle of the Bands vor: Lena Leick, Oscar Braun und Ralitsa Dankova (v.l.).
FOTO: KRÄMER Im Musikbüro Saar in der Mainzer Straße bereiten sie das Finale der Battle of the Bands vor: Lena Leick, Oscar Braun und Ralitsa Dankova (v.l.).

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