Bürgerinitiative widerspricht OB
Die Aussagen von Uwe Conradt zur Firma Woll stoßen nicht überall auf Gegenliebe.
(red) Mit „Verwunderung und Unverständnis“hat die Bürgerinitiative (BI) „Pro W@ld Gersweiler“auf Äußerungen Uwe Conradts reagiert. Der Oberbürgermeister habe gesagt, eine Erweiterung der Firma Woll in Gersweiler sei nicht nur alternativlos, sondern bereits „in trockenen Tüchern“.
Dies sei nicht der Fall, teilte Renate Barachino von der Bürgerinitiative mit. Sie sagt: „Selbst der Umweltbericht des Regionalverbandes sieht in dem Planvorhaben ‚aufgrund der Betroffenheit von Waldflächen in hohem Umfang erhebliche Eingriffe in Natur und Landschaft. Dies betrifft im Besonderen die Schutzgüter Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt, Boden und Mensch’.“
„Angesichts dieser Risiken und ökologischen Belastungen sehen wir den Oberbürgermeister in der Verantwortung, sich für das Wohl aller Saarbrücker Bürgerinnen und Bürger einzusetzen und für einen Ausgleich der unterschiedlichen Interessen zu sorgen“, fordert die Bürgerinitiative weiter.
Unterstützung bekommt die Bürgerinitiative von der Grünen-Fraktion im Stadtrat. Diese sieht bezüglich eines möglichen Alternativstandorts „Prüfungsbedarf“, um die drei Hektar große Waldfläche zu schützen. Einen Vorschlag hat die Fraktion bereits: „In unmittelbarer Nähe des Firmengeländes – lediglich 300 Meter Luftlinie entfernt – befindet sich die Kompostieranlage des Entsorgers (ZKE), also eine bereits versiegelte Fläche. Diese Fläche könnte eine geeignete Alternative für die neue Werkshalle der Firma Woll sein“, teilen die Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat, Yvonne Brück und Torsten Reif, mit.
Eine Teilverlagerung der Produktion stellt für die Firma nicht die günstigste Variante dar – das findet sogar die Bürgerinitiative in Gersweiler. Aber: „Die Zukunft bekommt man nicht zum Nulltarif.“