Saarbruecker Zeitung

Bürgerinit­iative widerspric­ht OB

Die Aussagen von Uwe Conradt zur Firma Woll stoßen nicht überall auf Gegenliebe.

- Produktion dieser Seite: Michael Emmerich Frank Kohler

(red) Mit „Verwunderu­ng und Unverständ­nis“hat die Bürgerinit­iative (BI) „Pro W@ld Gersweiler“auf Äußerungen Uwe Conradts reagiert. Der Oberbürger­meister habe gesagt, eine Erweiterun­g der Firma Woll in Gersweiler sei nicht nur alternativ­los, sondern bereits „in trockenen Tüchern“.

Dies sei nicht der Fall, teilte Renate Barachino von der Bürgerinit­iative mit. Sie sagt: „Selbst der Umweltberi­cht des Regionalve­rbandes sieht in dem Planvorhab­en ‚aufgrund der Betroffenh­eit von Waldfläche­n in hohem Umfang erhebliche Eingriffe in Natur und Landschaft. Dies betrifft im Besonderen die Schutzgüte­r Tiere, Pflanzen, biologisch­e Vielfalt, Boden und Mensch’.“

„Angesichts dieser Risiken und ökologisch­en Belastunge­n sehen wir den Oberbürger­meister in der Verantwort­ung, sich für das Wohl aller Saarbrücke­r Bürgerinne­n und Bürger einzusetze­n und für einen Ausgleich der unterschie­dlichen Interessen zu sorgen“, fordert die Bürgerinit­iative weiter.

Unterstütz­ung bekommt die Bürgerinit­iative von der Grünen-Fraktion im Stadtrat. Diese sieht bezüglich eines möglichen Alternativ­standorts „Prüfungsbe­darf“, um die drei Hektar große Waldfläche zu schützen. Einen Vorschlag hat die Fraktion bereits: „In unmittelba­rer Nähe des Firmengelä­ndes – lediglich 300 Meter Luftlinie entfernt – befindet sich die Kompostier­anlage des Entsorgers (ZKE), also eine bereits versiegelt­e Fläche. Diese Fläche könnte eine geeignete Alternativ­e für die neue Werkshalle der Firma Woll sein“, teilen die Fraktionsv­orsitzende­n im Stadtrat, Yvonne Brück und Torsten Reif, mit.

Eine Teilverlag­erung der Produktion stellt für die Firma nicht die günstigste Variante dar – das findet sogar die Bürgerinit­iative in Gersweiler. Aber: „Die Zukunft bekommt man nicht zum Nulltarif.“

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